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Studio 1/Kunstquartier BethanienHochkarätiges Flimmern zum 25. Jubiläum des Goldrausch Künstlerinnenprojekts

„25 Karat“ spielt mit dem ethnografischen Blick. Videostill aus „Tres Tajadas“, Caracas, 2015, HD-Video, 29', Nike Arnold Foto: Nike Arnold

Welche Fähigkeiten er von seiner Oma gelernt habe, fragt Nike Arnold ihren Interviewpartner „Abdullah“ im gleichnamigen Video. „Die Stärke der Frauen“, antwortet er und irritiert damit den ethnografischen Frageduktus, der auf eine Aufzählung folkloristischer Praktiken abgezielt hatte. Arnolds Arbeit ist eine von vielen, die zu „25 Karat – Goldrausch 2015“ exotisierende Blicke und geschlechterpolitische Verwicklungen, dann wieder Reproduktionsmetaphern in Industrie und Naturwissenschaften in Szene setzen. Eine Schraubenmuttermaschine ist Protagonistin im Video von Vidal & Groth. Raluca C. E. Blidars gezeichnete „Kryptogramme“ referieren Bilder aus der Bio­chemie, die sonst nur maschinell erstellt werden. Jana Schulz unterzieht einen Alt-Rocker, den sie nur über seine vermurksten Kassettenbotschaften kennt, einer akustischen Neuerfindung: sie macht ihn zum Popstar „Andy Alanis“. Eine Ausstellung voll feministischer (Selbst-)Ironie. NYM

Bis 25. 10., tgl. 12-19 Uhr, Mariannenplatz 2

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