piwik no script img

Studentenproteste in ChileFestnahmen und Verletzte

Nach dem Abbruch der Gespräche mit der chilenischen Regierung sind bei Studentendemonstrationen über 130 Menschen festgenommen worden. 30 Menschen wurden verletzt.

Seit fünf Monaten demonstrieren chilenische Studenten für eine Bildungsreform. Bild: dapd

SANTIAGO/BERLIN dapd/taz | Die chilenische Polizei hat am Donnerstag Wasserwerfer und Tränengas gegen protestierende Studenten eingesetzt. Die Studenten versammelten sich auf der Plaza Italia in der Hauptstadt Santiago, wo Anführerin Camila Vallejo einen Marsch anführen wollte. Die Polizei verhinderte das jedoch.

Studenten besetzten jedoch die Alameda, eine der Hauptstraßen in Santiago, und tanzten dort, bis sie von der Polizei vertrieben wurden. Demonstranten warfen Steine auf Polizisten und setzten Barrikaden in Brand. 132 Menschen wurden nach Angaben von Gouverneurin Cecilia Perez festgenommen. Auch in den Städten Concepción und Valparaíso kam es zu Festnahmen. 25 Beamte und fünf Zivilisten wurden nach Regierungsangaben verletzt. Unter den Festgenommenen waren mindestens sechs Journalisten.

Die Studentenbewegung will am Freitag und Samstag eine Volksabstimmung zur geforderten Bildungsreform durchführen, berichtet BBC Mundo. Die Abstimmung ist nicht offziell, die Studentenführer wollen damit die breite Masse in die Debatte einbeziehen und die Regierung unter Druck setzen.

Wenige Stunden vor dem Demonstrationen waren Gespräche zwischen streikenden Studenten und der Regierung ergebnislos abgebrochen worden. Schüler und Studenten in Chile protestieren seit mehr als fünf Monaten und verlangen gerechtere und bessere Bildungsmöglichkeiten.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!