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Archiv-Artikel

Stromabschaltungen nicht nötig

betr.: „Atomkraft macht einen auf lau“, „Atomkraftwerke vom Hitzetod bedroht“, taz vom 11. 8. 03

Es ist absoluter Blödsinn, wenn jetzt seitens der AKW-Betreiber behauptet wird, durch witterungsbedingte Leistungseinschränkungen sei mit Stromabschaltungen zu rechnen. Die Kapazität der Betreiber ohne Atomstrom liegt bei 80.000 MW; die absolute Spitze beim Verbrauch hat an einem kalten Wintertag vor einigen Jahren mal bei 61.000 MW gelegen, also liegt man beim Angebot noch knapp 30 Prozent über dem Spitzenbedarf.

Die 20.000 MW von AKWs könnten problemlos durch Methangas von Gülle, Mist und Klärwerken aus der Landwirtschaft ersetzt werden. Aber das werden die ausschließlich an ihren Monopolen interessierten Stromkonzerne in unserer Wirtschaftsdiktatur schon zu verhindern wissen. HORST GRZYWACZEWSKI, Iserlohn

Die Atomlobby liefert nur etwa zehn Prozent des tatsächlichen Bedarfs an Energie. Bisher haben sie ihre Existenz immer damit gerechtfertigt, dass sie den Spitzenbedarf decken. Kaum ist der Spitzenbedarf höher, schon erklären sie sich für unfähig. Wenn ich mir sowieso einen Sonnenkollektor aufs Dach setzen muss, um meinen Über-Spitzen-Bedarf zu decken, dann kann ich ebenso gut gleich aus der Atomkraft aussteigen. Schaltet endlich die AKWs ab! BEATE KOHLSCHÜTTER, Berlin