: Streng und Schwarz wegen Nazi-Vorwürfen vom Rad gestiegen
Aufruhr auf Rudis Radlerrampe: Zwei Rücktritte aus der Verbandsspitze haben für Turbulenzen im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gesorgt. Der zurückgetretene Scharping-Vertreter Peter Streng hat sich gegen massive Vorwürfe gewehrt und will einen Anwalt einschalten. „Ich bin kein Nazi“, sagte der Funktionär, dem fremdenfeindliche und rechtspopulistische Positionierungen in der Öffentlichkeit vorgeworfen worden waren. „Mein Rücktritt geschah im Interesse des BDR und ist kein Schuldeingeständnis“, so Streng. Zusammen mit ihm hatte Manfred Schwarz, bislang Vizepräsident für Kommunikation, sein Amt niedergelegt. Streng steht seit Langem in der Kritik, weil er fremdenfeindliche Beiträge rechtsextremer Seiten wie „Denken macht frei“ auf seiner privaten Facebook-Seite geteilt hatte. „Ich bezweifle nicht, dass das ein Fehler war. Jeder macht doch mal Fehler – ich habe nichts gegen Ausländer“, erklärte der ehemalige BDR-Vize, dem auch der Verbandsausschluss drohen könnte. Die Verbandsspitze reagierte indes spät. „Im Sport hat der politische Meinungskampf nichts zu suchen. Sport steht für Fairness, für gemeinsame Regeln, für Respekt, für Inklusion. Sport steht gegen Fremdenfeindlichkeit. Unsere Satzung ist da ganz eindeutig“, so BDR-Präsident Rudolf Scharping nach den Rücktritten. Schwarz hatte sich als Scharping-Kritiker profilieren wollen. „Es sollten alte Rechnungen beglichen werden“, so der frühere BDR-Vize. Schwarz sei „wegen politischer Meldungen in Kritik geraten, die er zwar von seiner privaten Mailadresse verschickte, die aber auch an Empfänger aus dem Umfeld seiner Verbandsarbeit gerichtet war“, hieß es in einer BDR-Mitteilung. So oder so: schmutzige Wäsche im BDR.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen