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Streit um einen WindparkNaturschützer kontra Klimaschützer

Windräder für die Energiewende bauen oder sie lieber verhindern und den Wald retten? Im brandenburgischen Kallinchen ringen Ökos mit Ökos.

Noch drehen sich keine Windräder im brandenburgischen Kallinchen. Bild: dpa

KALLINCHEN taz | Manchmal, wenn es ganz klar ist, kann man sogar den Berliner Fernsehturm sehen, der nadeldünn in der Ebene steckt. Heute aber ist es diesig. Günter Bernhardt zeigt auf die Kiefernspitzen, die sich Richtung Norden und Westen dunkelgrün über die wellige Landschaft ziehen. Kiefern, überall Kiefern. Dort, wo die Bäume sich lichten, sieht man den buttergelben Kirchturm von Motzen und still den See in Eis ruhen.

Die Ruhe wäre dahin, sagt Bernhardt, wenn sie den Windpark bauen. Dann nämlich werden dreißig 185 Meter hohe Windräder auf der Bergkuppe hinter dem See aus den Kiefern ragen. "Ich bin zwar für erneuerbare Energien", sagt er. "Aber das finde ich, wie soll ich sagen, nicht so prickelnd."

Bernhardt weiß, dass er der personifizierte Widerspruch ist. Den Strom bekommt Günter Bernhardt von Lichtblick, und er würde sich auch als Öko bezeichnen. Aber das, was hier geschehen soll, geht ihm dann doch zu weit. Unten im Tal sehen viele das ähnlich. In den brandenburgischen Dörfern Kallinchen, Töpchin und Motzen gibt es nicht nur den Widerstand einer Region gegen ein Bauprojekt. Es ist der Kampf von Umweltschützern gegen Umweltschützer. Dabei geht es den einen um die Umwelt vor ihrer Haustür und den anderen eher um das Weltklima, um eine saubere Energieversorgung.

Das Land Brandenburg will die CO2-Emissionen durch Energiegewinnung in den nächsten zehn Jahren um vierzig Prozent senken; zwanzig Prozent der Energie sollen dabei aus erneuerbaren Quellen stammen. Deshalb sollen Windkraftanlagen entstehen, nicht nur auf Feldern, sondern auch in Wäldern. Die Berliner Firma Ökotec hat den Wald bei Kallinchen geprüft und festgestellt, dass er sich eigne. Er besteht fast nur aus Kiefern, weshalb ihn Förster als "armen Wald" bezeichnen, dort übten bis vor Kurzem noch Militärtruppen. Außerdem liegt dort noch immer Munition aus dem Zweiten Weltkrieg, und ab und zu findet man alten Hausmüll, den die Russen abgeladen haben. Aber die Leute in Kallinchen lieben ihren Wald.

Kallinchen liegt von einem Hügel und dem See eingeschlossen im Süden von Berlin. Durch das Dorf führt nur eine Hauptstraße, rechts und links liegen Einfamilienhäuser. Auf dem Pfad zum Aussichtspunkt am Kahleberg liegt der Schnee kniehoch. Heute gibt es keine Spaziergänger, Günter Bernhardt hat mit seinen Halbschuhen die einzigen Spuren darin hinterlassen. Er ist Rentner, und manchmal fährt er mit seinem Kombi alten Menschen Essen nach Hause. Außerdem ist Bernhardt Mitglied im Heimatverein. Dort haben sie schon viel über die Windräder diskutiert.

Er weiß, dass sie auf Betonfundamenten stehen werden, groß wie Einfamilienhäuser, dass für die Fundamente Bäume geschlagen und dass die Windräder hoch über den Wald hinausragen werden. Er beugt sich in seinem orangefarbenen Anorak nach vorn. "Wenn die Bäume bis hierhin stehen", sagt er und berührt fast seine Knöchel, "Dann sind die Windräder so hoch wie ich." Er richtet sich wieder auf. Bernhardt ist groß.

Die Windkraft spaltet die Dörfer. Die Naturfreunde fürchten, dass sich das Wild vor den Windrädern erschrecken, ihre Pferde scheuen werden. Die Vogelschützer, dass sich die Vögel anderswo Nistbäume suchen. Und die Hoteliers, dass die Touristen wegbleiben, weil sie Landschaft und nicht Windräder sehen wollen. Die anderen hoffen auf Arbeitsplätze in der Region und auf Strom, den sie selbst erzeugen und der sie wenig kostet. Die meisten, die das so sehen, arbeiten in der Firma, die die Windkraftanlage betreiben will. Sie hat ihren Sitz in Kallinchen und heißt Energiequelle. Die Kinder ihrer Mitarbeiter werden im Dorf "Mühlenkinder" gerufen.

Caroline Libotte aus Berlin leitet die Firma Ökotec, die die Windräder plant. Sie will nicht von Streit sprechen, sondern vom Dialog, den die Bürger jetzt miteinander führen müssen. Die Wettervorhersage kündigt noch mehr Schnee an, man befürchtet ein Verkehrschaos, trotzdem ist sie aus Berlin gekommen. Im Dorf nennen sie Libotte die große Blonde. Sie war schon mehrmals hier, nachdem sie das Gelände geprüft und den Wald für geeignet befunden haben. "Es ist ja noch nichts entschieden", sagt sie. "Aber das Projekt liegt mir am Herzen."

Heute Abend will Libotte die Kallinchener, Töpchiner und Motzener überzeugen, dass die Windräder nichts Schlimmes, sondern viel Gutes bringen. Dafür hat sie schwere Ordner, eine Powerpoint-Präsentation und drei Mitarbeiter mitgebracht. Zusammen mit den Energiequelle-Chefs bereiten sie sich auf ihren Vortrag vor, einen "Monstertermin", wie sie ihn nennen.

Der Monstertermin ist das "Forum", in dem sie die Dorfbewohner informieren und mit ihnen diskutieren wollen. Sie haben dafür einen Moderator engagiert, der sicherstellen soll, dass die Veranstaltung sachlich bleibt. Am Nachmittag bereiten sich Libotte, ihre Kollegen und die Chefs der Energiequelle darauf vor. Es kostet Mühe und Zeit, von ihrem Projekt zu überzeugen. Aber "die Sache" lohne das, sagt Libotte. Sie spricht von Klimaveränderung, von trockenen Böden, von zunehmenden Schneemassen, extremen Temperaturen und immer wieder vom Herzblut für "die Sache".

Sie würden das aber nicht nur für das Klima machen. Werner Frohwitter von Energiequelle erwähnt die hundert Prozent der Gewerbesteuer, die in die Gemeinde fließen sollen, 300.000 Euro pro Mühle auf zwanzig Jahre gerechnet. Wenn die Windräder einmal stehen, sagt Frohwitter, sollen sie zwar Strom für die gesamte Bundesrepublik liefern, aber auch die Leute in der Umgebung mit Energie versorgen. Kurz bevor sie gemeinsam zum "Forum" aufbrechen fragt er: "Kennen Sie Feldheim?" Feldheim liegt westlich von Kallinchen. Es ist von 43 Windrädern umgeben und kann vollkommen autark seinen Strom erzeugen. "Das waren wir", sagt er, "Energiequelle."

Für die "Sache" ist sogar der Waldbesitzer aus Schleswig-Holstein angereist. Er rollt in seinem Allradauto durch den tiefen Schnee und hält immer wieder an, um zu zeigen, wie es um den Wald steht. Hier die mittelalten Kiefern auf nährstoffarmem Sandboden, aufgereiht in preußischer Ordnung; dort die wenigen Roteichen, von denen es einmal viel mehr geben soll; da eine Gruppe ganz junger Kiefern. Christian Herzog von Oldenburg will die Windräder in seinem Wald, und heute Abend will er den Leuten erklären, warum.

Als er vor knapp zwei Jahren den Wald kaufte, wollte er ihn aufforsten, damit er nicht nur schöner wird, sondern auch rentabel für die Waldwirtschaft. Irgendwann einmal sollen viele Laubbäume zwischen den Kiefern stehen. Man macht dann Pressspanplatten aus dem jüngeren Holz, baut Dächer und Häuser aus dem mittelalten und irgendwann, wenn die Bäume älter sind, auch Möbel.

Aber bis die Bäume gepflanzt und gewachsen sind und bis der Wald bei Kallinchen von Weltkriegsmunition und russischem Hausmüll befreit ist, vergeht viel Zeit. Förster rechnen dabei nicht in Jahrzehnten, sondern in Generationen. Aber wenn die Windräder gebaut würden, sei mehr Geld da, dann ginge es schneller, sagt Herzog von Oldenburg. So gesehen wären die Windräder gut für den Wald.

Zum "Forum" in die Turnhalle der Grundschule sind junge Frauen mit Wollmützen gekommen, ältere Dame mit lila aufgefrischtem Haar, Herren, deren Gesichter von der Kälte gerötet sind. Ein junger Mann verteilt am Eingang Anstecker; darauf sind ein paar kräftige Nadelbäume zu sehen und eine riesige Windmühle. Sie ist durchgestrichen. Viele haben sie sich angesteckt, sie gehören zur Bürgerinitiative Freier Wald e. V. Im Oktober haben sie sich gegründet und 500 Stimmen gesammelt gegen die geplanten Windräder. Es werden immer mehr.

Bevor sie anfangen, schleppt jemand noch eine hölzerne Windmühle herein, an deren Fuß winzige Nadelbäume stehen. Er stellt sie neben die Leinwand, auf die die Mitarbeiter von Ökotec und Energiequelle gleich ihre Grafiken projizieren werden. Auch der Herzog von Oldenburg sitzt auf dem Podium, ein Mann wie ein Baum, und sieht schweigend ins Publikum.

Am Ende einigen sie sich darauf, dass sie wieder zusammenkommen müssen. Dabei blinkt das rote Warnlicht auf der hölzernen Windmühle.

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22 Kommentare

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  • F
    Franz

    Hallo Herr Walter,

    laut Pressemitteilung des Brandenburger Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft (MIL) vom 4.1.2011 ist der artenarme Monokultur-Kiefernwald ein erstaunlich gesunder Wald. Bei Laubbäumen sieht es da schon wesentlich trauriger aus. Wenn Sie das nachlesen wollen, gehen Sie ruhig auf die Internetseite des entsprechenden Ministeriums.

    MfG

  • T
    thiotrix

    Energie-Informationsreise vom Ruhrgebiet nach Norddeutschland

     

    Es ist nun mal eine Tatsache, daß unser Land gegenwärtig mit 21000 Windrädern verschandelt worden ist – auch Landschaften, an denen 200 Jahre Industrialisierung fast spurlos vorübergegangen sind, werden nunmehr in Industriegebiete verwandelt, so zum Beispiel die lieblichen norddeutschen Küstenlandschaften und viele Mittelgebirge. Umwelt- und Landschaftsschutz zählen nicht mehr, wenn Politikerhirne vom Windmühlenwahn befallen sind. Mehr und größere Windräder helfen allerdings nicht:

    Da wurden im Jahre 2009 genau 952 Windräder mit einer Gesamtleistung von 1.917

    Megawatt neu aufgestellt (also im Schnitt 2 MW-Windräder, während die meisten bisher errichteten Anlagen eine Nennleistung von 1 MW haben), die Landschaftsverschandelung geht also ungebremst weiter und die „taz“ jubelte Anfang 2010 über die 15 Prozent angewachsene Windkraftleistung. Und wozu das Ganze? Der Anteil des Windstroms sank von 6,7 % im Jahre 2008 auf 6,3 % im Jahre 2009 ab!! Obwohl so viele Windräder wie nie zuvor vorhanden sind, ging die von den Windrädern produzierte Strommenge um sechs Prozent zurück!! Das darf doch wohl nicht war sein – Milliarden Euro für neue Windräder verbraten und verbrannt und als Ergebnis gibt es weniger Leistung!

    Wenn Sie etwas über die Schönheit von Wind-, Kohle- und Atomkraftwerken erleben wollen, rate ich Ihnen zu ein paar Fahrten vom Ruhrgebiet an die deutsche Nordseeküste. Sie müssen allerdings das Auto nehmen und nicht die notorisch unzuverlässige, müffelnde und schmutzige Bundesbahn. Nehmen Sie die A31 von Bottrop Richtung Emden, dann erkennen Sie zwei Kohlekraftwerke, noch am Nordrand des Ruhrgebiets. Sobald Sie dieses verlassen haben, sehen Sie immer mehr Windmühlen, die oft genug entweder völlig stillstehen oder sich nur müde gaaanz langsam drehen. Bis Ostfriesland sehen Sie über 1000 von diesen häßlichen und eben meist auch völlig nutzlosen Dingern – gerade auf dem platten Land sehen Sie, wie viele es sind. Auf der halben Strecke, bei Lingen (Ems) sehen Sie bei gutem Wetter eine weiße Dampffahne, die aus dem Kühlturm des Kernkraftwerkes kommt. Da müssen Sie schon genau hinschauen, um während der Fahrt einen kurzen Blick auf diese Anlage erheischen zu können. Das Kernkraftwerk Lingen hat eine installierte Leistung von 1300 MW- rein rechnerisch brauchen Sie also 1300 Windmühlen á 1 MW oder nach „Repowering“ mit doppelt so starken Windmühlen nur noch lächerliche 650 Windmühlen. Da aber die installierte Leistung meist nicht erreicht wird, benötigt man zur Erzeugung der gleichen Strommenge, die das eine Kernkraftwerk Lingen produziert, etwa 6500 Windmühlen á 1 MW oder 3250 Windmühlen á 2 MW. Auch wenn Sie auf „Offshore“-Windräder mit je 5 MW Leistung (daß sind die z. Z. stärksten Anlagen) ausweichen wollen, brauchen Sie immer noch ca. 1000 dieser Monsteranlagen, um die gleiche Strommenge wie das Kernkraftwerk Lingen zu erzeugen.

    Natürlich können Sie auch mit den tausenden Windmühlen auf dem Land oder 1000 „Offshore“-Windrädern nicht das Kernkraftwerk Lingen vom Netz nehmen, denn auch an der Nordsee herrscht immer wieder mal Flaute, also totale Windstille... und Strom muß dann erzeugt werden, wenn er benötigt wird; eine Speicherung in großen Mengen ist technisch unmöglich (eigentlich eine Binsenweisheit, aber für viele grüne Hirne einfach nicht begreifbar)! Klar, welche Energieträger dann einspringen müssen: Kohle- und Kernkraftwerke plus Gaskraftwerke zur Abdeckung der Belastungsspitzen!

    Der ganze Windkraftausbau ist kolossaler Mumpitz! Die Milliardenbeträge hätten viel intelligenter und wirkungsvoller für Wärmedämmung, Verbesserung der Energieeffizienz und ein paar neue Kernkraftwerke ausgegeben werden müssen, wenn es in Deutschland eine Energiepolitik ohne Ideologie und Wunschdenken geben würde!

     

    PS. Anderer Routenvorschlag: auf der A2 bis zum Kamener Kreuz, dann auf die A1 bis Bremen und ab Bremer Kreuz auf der A27 bis Cuxhaven. Auch hier ein ähnliches Bild: zuerst ein paar Kohlekraftwerke, dann erst wenige und dann immer mehr meist stehende oder nur müde drehende Windkraftwerke, bis Cuxhaven viele hundert, beim Blick über die Elbe allein über 1000 –und zwischen Bremen und Bremerhaven auf der linken Weserseite das Kernkraftwerk Esenshamm mit ca. 1300 MW; Rechnung wie für das Kernkraftwerk Lingen!

  • KW
    Karl Waldretter

    Ist das denn wirklich so das in Feldheim 180 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben wurden um ein Prestige Objekt zu bauen? Das wird doch ganz anders auf der Homepage der Firma dargestellt da wird doch alles in den schönsten Farben und Worten dargestellt. Ach ich weiß die haben es bestimmt nur vergessen zu erwähnen man sollte sie mal drauf hinweisen. Ach übrigens Herr oder Frau Hoppenstedt, Herr oder Frau vic, Herr Walter und Herr oder Frau Obergrot für Sie ist in dem Ort bestimmt noch das eine oder andere Haus frei da können Sie dann in aller RUHE bei den Windrädern leben. Und müßen sich nicht über Atom den Kopf machen.

    MfG

  • KW
    Karl Waldretter

    Sorry Hr Walter,

    Das ich die Windradlobby mit einer Frage überrascht habe die noch nicht gestellt wurde und die erst im Windradlobby Gremium beantwortet werden muß.

     

    MfG

  • I
    Icke

    Hallo Herr Walter.Haben Sie sich einmal darüber Gedanken gemacht warum das Land Brandenburg für seinen hohen Kiefernbestand und nicht für seine Eichenwälder bekannt ist? Ich kann Ihnen versichern das es mit dem Märkischen Sandboden zu tun hat.

  • I
    Icke

    Ich möchte euch Grossstadtmeschen sehen wenn ihr auf dreissig Fehrnsehtürme glotzt von denen auch noch eine Gefahr ausgeht. Habt ihr schon mal was von Infraschall gehört? Im übrigen werden für den Bau der Fundamente der WKA ca. 75.000 t Beton in den Wald gefahren.Die Natur wird Jahrzehnte brauchen um sich zu erholen. Es werden auch keine Atomkraftwerke abgestellt oder zurück gebaut.Der Strom von WKA wäre ohne Subventionen gar nicht zu bezahlen. Die Bundesregierung lässt den Regenwald abholzen um genügend grosse Flächen zur Gewinnung von Bioethanol zu haben. Frau Merkel will den Anteil an Bioethanol in den nächsten zwanzig Jahren auf 80zig von jetzt 10 Prozent erhöhen.Und ihr meint Deutschland wird die Welt mit WKA retten. Macht die Augen auf.

  • KW
    Karl Waldretter

    Hallo Hr. Walter,

    Sie wissen immer alles so schön. Es ist doch noch kein Kraftwerk abgeschaltet worden und der Atomausstieg ist auch verlängert worden wo bleibt der zusätzliche Strom aus den 21000 Industrieanlagen(Windkrafträdern)?

    Werden die etwa als Ökostrom an das Ausland verkauft?

     

    MfG

  • L
    Lars...

    HAllo, Herr Frohwitter

     

    In diesem Artikel wird geschrieben das Feldheim ihr großeß Projektvorbild ist!

    Ihr Parabelbeispiel:

    Ehemals ein Stiller Ort der Besinnlichkeit:1994 erste Windkraftanlage und noch 289 Einwohner. Und Heute ein autakes selbstversorgendes Dorf mit einer Industrieanlage von ca 43 Windrädern.

    Oktober 2010 nur noch 126 Einwohner dafür aber beliebtes Ausflugziel für Kaffefahrten ihrer Windkraftlobby!

     

    Und nun stellen wir uns vor, Energiequelle und Co. beglückt jede Gemeinde oder noch besser jede Stadt mit ihrer autarken Enegieversorgung?

     

    In welches Land, auf dieser Erde werden die Menschen wohl auswandern?

     

     

    Der Junge der die Button verteiltengeben

  • F
    Franz

    Ja genau, 30 Windkraftanlagen sollen in den Wald. Richtig ist, dass diese bei der Energiegewinnung!kein CO2 abgeben, aber dafür werden mehrere Hektar mittelalter Wald abgeholzt. Der große Widerspruch dabei ist aber, dieser mittelalte Kiefernwald speichert sogar das CO2 und wandelt es in sauberen Sauerstoff um, welchen alle Umwelt- und auch Klimaschützer zum Atmen brauchen (in Brandenburg wird die Fotosynthese an den Grundschulen gelehrt). Wie soll man den Kindern erklären, dass der Regenwald geschützt werden muss, aber der Wald vor der Haustür nicht?

    Damit der Tourist bei Minusgraden unter den Windkraftanlagen sich erholen kann und nicht von Eiswurfgeschossen verletzt werden soll, werden die 30 Windkraftanlagen mit beheizten Rotorblättern ausgestattet. Wie verhält es sich dabei mit den "Klimaschutzzielen" der Klimaschützer die Temperaturen um 2 Grad Celsius zu reduzieren, wenn im Wald die Luft beheizt wird?

    In den letzten kalten Wochen war es in der Region sehr windstill. Wo kommt denn da der Strom her?, wenn kein Wind weht, aus französischen AKW´s, aus Erdgas- und Kohlekraftwerken, oder doch nur einfach aus der Steckdose?

    Diese sogenannten Schattenkraftwerke werden also gebraucht und letztere Kraftwerksarten sogar neu gebaut, damit Strom auch fließen kann, wenn der Wind wiedermal nicht bläst. Das Wetter und damit die Windstärke wird auch der überzeugteste Klimaschützer nicht beeinflussen können. Das ist gut so, sonst müssten wir Steuerzahler zukünftig auch für Schönwettertage bezahlen, vorausgesetzt man bestellt sich einen "Schönwettertag".

  • TD
    Tina Dorftussi

    ......was für ein Frauenbild vom Dorf wird denn da vermittelt:

     

    ältere Damen gleich lila aufgefrischtes Haar

    junge Frauen gleich dicke Strickmützen

    und die große Blonde ja die kommt aus der Stadt

    da fehlt ja nur noch Heidi und Almöhi

    aber nein fortschrittlich werden wir Monster genannt

    und dann kommt noch ein Märchen über die Mühlenkinder

    .............Aber Hallo

    Frau Pierich, was möchten Sie uns mit Ihrem Bericht sagen? Ich frage mich gerade wofür ich früher in der Frauenbewegung gekämpft habe? Und dann frage ich mich, ob 50 km von der Stadt entfernt, das Märchen vom bösen Wolf wieder auflebt?

     

    PS: Homo homini lupus

  • AA
    auch anonym

    Man sieht hier sehr schön, wer am "Geschäft" beteiligt ist und wer unter dem Geschäft der anderen leiden wird!!

     

    Warum tun immer alle so, als hätten wir eine zweite Natur in der Schublade?

     

    Kleiner Tipp:

    Es ist finanziell effektiver Windräder auf Freiflächen zu bauen als irgendwo Wald dafür abzuholzen und an anderer Stelle wieder aufzuforsten. Das versteht jedes Kind!

  • SW
    Steffen Walter

    @ "LoGeKo" (Kommentar 04.01.2011 12:12 Uhr):

    Ihr Kommentar ist von jeglicher Sachkenntnis ungetrübt. Zur Amortisationszeit/Energiebilanz von Windanlagen empfehle ich z. B. einen Blick in http://www.volker-quaschning.de/datserv/kev/index.php - und was hat das Thema Windkraft eigentlich mit den von Ihnen so genannten "Sozialschmarotzern" zu tun? Im übrigen klingt Ihr Kommentar wie 1:1 von den Seiten des Atomlobby-Vereins "Bürger für Technik" abgeschrieben.

     

    Zu "thiotrix": Ein ebensolcher Kommentar, dessen Polemik und Demagogie zum Himmel schreit. Mit keinem Wort erwähnt wird zum Beispiel, dass sich mit dem weiteren technischen Fortschritt (und übrigens auch schon heute in Bezug auf Anlagen aus den 1990er Jahren) die Möglichkeit ergibt, mit deutlich weniger Windrädern viel mehr Strom zu erzeugen (Stichwort Repowering). Die beklagte "Verspargelung" dürfte also künftig immer weniger ein Thema sein. Und zu den Stromleitungen: Fundierte Informationen zu einem möglichen Zukunfts-Netzkonzept, in dem alle Interessen vernünftig abgewogen werden, finden sich im sogenannten "Plan N": http://www.forum-netzintegration.de/detailansicht-netzintegration/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=36&tx_ttnews%5BbackPid%5D=35&cHash=1e0aa2702c

     

    Was schließlich die Schönheit anbetrifft - die liegt wohl immer im Auge des Betrachters. Ein Atomkraftwerk oder die Braunkohle-"Landschaft" sind für mich um Längen hässlicher. Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch das Projekt http://www.timbertower.de

  • F
    Faxe

    Die "energetische Amortisationszeit" ist die Zeit die ein Windrat laufen muss um die zur Herstellung erzeugte Energie wieder selbst zu erzeugen und das dauert bei Windrädern an Land 3-7 Monate, also bitte nicht immer solche Lügen und Unwahrheiten verbreiten.

    Außerdem wird sich LoGeKo wahrscheinlich auch noch nicht die Mühe gemacht haben Hartz IV-Empfänger zu besuchen, die sich den Urlaub nicht leisten können und das ist die große Mehrheit. Einzelne Fälle raus zu picken und zu verallgemeinern das ist billigste Polemik auf unterstem Niveau, die der BILD-Zeitung würdig ist.

  • O
    Obergrot

    Strom kommt ja aus der Steckdose ...

    Und ich habe deutlich lieber Windkraftwerke (auch in meiner Nähe) als die Alternative

  • L
    LoGeKo

    Um ein Windrad zu produzieren wird mehr Energie benötigt als es später erzeugt. Und alles staatlich subventioniert. Fällt diese Subvention weg, fallen die Windräder. WINDRADIRSINN in Deutschland, Verspargelung der Landschaft, wo bleibt denn der Schutz der Natur? Windräder sind Vogelmord.

    Aber wen stört das noch, wenn selbst Hartz IV`ler Billigurlaub im Billighotel am Strand von Mallorca machen können, um dort der Lerche zu lauschen? Glaubt keiner? Habe letzte Woche so einen sozialschmarotzierenden, sich auch noch dafür brüstenden "Sozialhilfeempfänger" eben dort erleben müssen. Arbeiten sei eben "Scheisse".

     

    Und noch was für Frau PIRICH: Die Aussage, man könne das "Klima schützen" ist unlogisch, gedankenlos. Sie können auch kein Wetter schützen, denn es findet ungefragt einfach statt. Wahnsinn, oder?

    Wie gesagt: BUNTE REPUBLIK IRRSINN

  • H
    hto

    Ist doch alles im multischizophrenen Rahmen der Überproduktion von systemrationalem Kommunikationsmüll, denn längst hat die Atom-Lobby, im Sinne des "gesunden" Konkurrenzdenkens des "freiheitlichen" Wettbewerbs um ..., auch den Markt um die Windräder übernommen - befreit euch doch erst einmal von eurer zynischen wie blödsinnigen Suppenkaspermentalität auf Sündenbocksuche, denn eine Welt- und Werteordnung OHNE ... ist absolut machbar!?

  • SW
    Steffen Walter

    Ich denke, viele der Ängste der Anwohner sind unbegründet. Die Lärmemissionen von Windkraftanlagen haben sich in den vergangenen 10-15 Jahren durch den technischen Fortschritt immer weiter verringert, und es führt nun mal kein Weg daran vorbei, die erneuerbaren Energien auszubauen. Die Bürger sollten sich vergegenwärtigen, welche landschaftlichen Verwüstungen z. B. die Braunkohletagebaue in der Lausitz verursachen, und diese dann mit dem Einfluss der Windräder vergleichen. Da erübrigt sich aus meiner Sicht jede weitere Contra-Diskussion. Ich stimme im übrigen auch dem Waldeigentümer Christian Herzog von Oldenburg zu, der die Kiefernwald-Monokulturen mittel- bis langfristig durch Laubmischwälder ersetzen und dazu die Einnahmen aus den Windkraftanlagen nutzen will, was ich für sehr sinnvoll halte.

  • MP
    Marian Postfossil

    Die Windräder kommen mir vor wie die Computer erster Generation: weiß, hässlich, technisch. Warum kommt bitte niemand auf die Idee, hier mal als Designer Hand an zu legen? Könnte nicht die Gestaltung der Dinger einen Beitrag zur Versöhnung des Streits unter Ökos leisten? Ich verstehe wirklich nicht, warum man Windräder nicht einerseits funktional und andererseits "schön" gestalten kann. Die Computerindustrie hat leider ewig gebraucht, bis sie mal Geräte hergestellt hat, die das Auge nicht beleidigen. Vielleicht kommt man in der Strommasten- und Windräderindustrie ja schneller zu der Erkenntnis, dass es sich bei diesen Stahlungetümen auch um Bestandteile von Landschaft handelt, nicht nur um technische Funktionselemente.

  • V
    vic

    Man könnte natürlich auch in Atomkraftwerk aufstellen anstatt der Windräder, das wäre hübscher.

  • T
    thiotrix

    25 Bäume für „Stuttgart 21“ gefällt führten zu gewalttätigen Demonstrationen...

    ... und wie viele Bäume müssen für die vielen neuen Windräder und vor allem für tausende km neue Stromleitungen fallen? Gegenwärtig gibt es ca. 21000 Windräder in Deutschland – wie viele Bäume mußten eigentlich dafür umgesägt werden?

    Und für Hochspannungsleitungen werden Schneisen von ca. 50 m Breite geschlagen, die dauerhaft von Bäumen freigehalten werden müssen. Bundesweit dürften für die neuen Leitungen zur Verteilung des „Windstroms“ mehrere 100.000 Bäume geopfert werden, für die es – im Gegensatz zum Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“ mit 5000 neu zu pflanzenden Bäumen – keine Ersatzpflanzungen geben wird. Ebenso müssen Abertausende Bäume für neue Windkraftanlagen in Mittelgebirgen geschlagen werden, auch hier ohne grünes Betroffenheitsgetue. Aber für den Wahn der ökologisch korrekten Windkraft opfern die „Grünen“ offenbar bedenkenlos die Umwelt von der Nordseeküste bis zum Alpenvorland.

    Diem „Grünen“ haben sich in Deutschland zu den mit Abstand größten Umweltzerstören entwickelt. Wer stoppt diesen Ökostrom- Wahn? Kein Land der Welt machet diesen Ökoenergie-Schwachsinn mit!

    Und hier noch mal die Zahlen zur Stromversorgung Deutschlands im Jahre 2009, um die marginale Bedeutung der Windkraft zu unterstreichen:

     

    Braunkohle 24,5%

    Kernenergie 22,6 %

    Steinkohle 18,3 %

    Erdgas 12,9 %

    Heizöl/Sonstiges: 2,1 %

    Übrige 4%

    Wind 6,3 % (aus 21.000 Windrädern!!)

    Biomasse 4,2 %

    Wasserkraft 3,2 %

    Photovoltaik 1 %

    Konventionelle Energien: 84,4 % -Erneuerbare Energien: 15,6 %!:

  • PM
    Peter M.

    Als ob es nicht auch ohne Abholzung genug Fläche für Windkraft gäbe!

     

    Sachsen-Anhalt: 50% regen. Energien! Totaler Kahlschlag? Nein.

  • H
    Hoppenstedt

    Na, wenn die Leute keine Windräder auf den Hügeln wollen, kann man ihnen bestimmt auch ein AKW vor die Hütte stellen. Das ist schön leise, keine 185m hoch und völlig ungefährlich, theoretisch jedenfalls. Und dann macht es PUFF und die Kühe fallen um...