Streit um Ortsamtsleiter : Warten auf Mister X
Der Senat hat entschieden, und zwar mit einem Nein: Kai Oliver Thielking, der vom Beirat Burglesum und der SPD abgelehnte Bewerber, zugleich der Favorit von Innensenator Thomas Röwekamp (CDU), wird nicht Ortsamtsleiter in Burglesum. Erst mal jedenfalls.
Kommentar von Jan Zier
Freiwillig kam diese Entscheidung nicht zustande. Thielking hat sie sich vielmehr selbst erstritten, vor Gericht. Allein: Entschieden ist mit ihr nicht viel.
Denn das Nein des Senats führt, das lässt sich vorhersehen, nur zu einer Neuauflage des Verfahrens, der dritten inzwischen. An den Rahmenbedingungen, die schon die ersten beiden Anläufe scheitern ließen, wird sich indes nichts ändern. Zwar kann sich Thielking erneut bewerben. Der Beirat aber wird sich kaum so lächerlich machen, ihn diesmal – zur Abwechslung – wieder zu akzeptieren. Die SPD wird auf der Zustimmung der Stadtteilparlamentarier bestehen und ihnen im Senat Rückendeckung geben. Röwekamp wird an seinem Favoriten festhalten. Und seine Partei die Direktwahl der Ortsamtsleiter fordern, weiterhin vergeblich natürlich. Alles schon mal da gewesen.
Einziger Ausweg aus dem Dilemma: ein Mister X, eine neue KandidatIn, mit der/dem alle ohne Gesichtsverlust leben können. Politik sieht anders aus.