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Streik bei der LufthansaFlieger am Boden

Ab sofort ist bei der Lufthansa Arbeitskampf angekündigt. Am Montag beginnen die Streiks in Hamburg und Frankfurt. Ersatzflüge soll es geben, Entschädigungen nicht.

Verdi fordert für die rund 50.000 Beschäftigen 9,8 Prozent mehr Geld für ein Jahr. Bild: dpa

BERLIN taz Tausende von gebuchten Fluggästen bangen um ihre Reise, seitdem die Gewerkschaft Ver.di zum unbefristeten Streik bei der Lufthansa aufgerufen hat. Schwerpunkte des Arbeitskampfes sollen am Montag die Flughäfen Hamburg und Frankfurt sein, sagte Ver.di-Sprecher Harald Reutter. In den Tagen darauf könnten die Schwerpunkte auf andere Flughäfen verlagert werden.

Zu dem von Ver.di organisierten Arbeitskampf ist das Boden- und Servicepersonal aufgerufen. Verdi fordert für die rund 50.000 Beschäftigen 9,8 Prozent mehr Geld für ein Jahr. Die Lufthansa hat 7,7 Prozent für 21 Monate angeboten. Das Kabinenpersonal ist allerdings nicht bei Ver.di, sondern zum größeren Teil bei der Unabhängigen Flugbegleiter-Organisation (UFO) organisiert. UFO streikt nicht, weil ihr Tarifvertrag noch bis Ende des Jahres läuft. Daher wird erwartet, dass vor allem der Ausstand beim Bodenpersonal den Flugverkehr lahmlegt.

Koalitionspolitiker forderten unterdessen Lufthansa und Ver.di zu einer raschen Beilegung des Tarifkonflikts auf. Im Fall der Lufthansa werde "weniger der Streikgegner getroffen, sondern Unbeteiligte. Darunter viele Urlauber", rügte der SPD-Wirtschaftsexperte Rainer Wend in der Welt am Sonntag. Der bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) appellierte an die Tarifparteien, den Konflikt nicht zu überziehen.

Wer einen Flug bei der Lufthansa gebucht hat, kann über die Website der Fluglinie (www.lufthansa.com) über den Link zum Streik in der Rubrik "Ankunft & Abflug" Informationen zum gebuchten Flug abrufen. Wird der Flug gestrichen, muss die Airline den Kunden per Ersatzflug zum Ziel befördern oder ihm ersatzweise im Inland ein Bahnticket anbieten. Zumindest aber bekommt der Fluggast den vollen Preis für das Ticket zurück.

Wenn der Fluggast aufgrund des gestrichenen oder verspäteten Ersatzfluges einen Anschlussflug einer anderen Airline nicht bekommen kann, ist die Lufthansa nicht dafür verantwortlich, wie der Gast sein Ziel erreicht. Da Flugannullierungen aufgrund des Streiks auf "außergewöhnlichen Umständen" beruhten, sei die Lufthansa von Entschädigungszahlungen nach der EU-Richtlinie befreit, sagte Lufthansa-Sprecherin Claudia Lange. Allerdings wird diese Meinung nicht von allen Rechtsexperten geteilt. Info-Hotline der Lufthansa: (08 00) 8 50 60 70.

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