Stolz & Vorurteil: Serdar Somuncu:
Worauf sind Sie stolz? „Jedenfalls nicht auf ein Land. Wenn, dann kann man auf bestimmte Überzeugungen stolz sein. Mit mir selbst bin ich oft kritisch. Aber vor ein paar Wochen war ich stolz. Da haben wir mein Liveprogramm aufgezeichnet, und man weiß nie, ob es gut wird. Aber es hat gut funktioniert.“
Welches Vorurteil haben Sie? „Früher hatten wir alle „FJS – Nein Danke!“-Aufkleber auf dem Fahrrad. Auch Edmund Stoiber stand für uns für eine ausländerfeindliche Politik. Vor einiger Zeit habe ich ihn kennen gelernt und gemerkt, dass er eigentlich als Mensch ganz nett ist. Auch wenn er die Politik, die er vertreten will, manchmal öffentlich verrät. Damit hätte ich früher nicht gerechnet: dass ich den Stoiber mal nett finde!“
Serdar Somuncu, 48, ist deutscher Schriftsteller und Kabarettist türkischer Herkunft. Am 11. und 12. November tritt er im Berliner Tempodrom auf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen