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■ StörzeileMarkus for Senator

Scheiden tut nicht immer weh. Dem Senator Klaus Hardraht zum Beispiel gar nicht. Zwar ist es nicht die feine hanseatische Seemannsart, daß ein Justiz-Kapitän als erster das Statt-Schiff verläßt. Aber klug.

Dabei war Hardraht das beste, was Hamburg unter rot-grauer Führung passieren konnte, wäre da nicht seine Nachgiebigkeit gegenüber den Behörden-Hardlinern gewesen. Aber jetzt hat der Senat die Chance, Hardrahts Schwäche durch einen stark(öpfig)en Mann wiedergutzumachen: Markus W. for Senator!

Der taz gelang es, das geheime Konzept des designierten neuen Justizsenators Markus W. (gesprochen Weh) zu lesen. Hier die wichtigsten Punkte:

–  Eingeschränkte Kleintierhaltung: Alle Knackis dürfen ab sofort (Scheel)Haasen halten.

–  Gefängnisse müssen umgehend transparent gemacht werden (nur Plexiglas).

–  Dienstanweisungen werden künftig nur noch in Versform verfaßt.

–  Gesetze werden den jeweils aktuellen Gegebenheiten angepaßt (nach dem berühmten Wegnerschen Prinzp).

–  Behörden-Maulwürfe, die versuchen, W.s Anweisungen zu unterlaufen, werden so lange einer nasal-monotonen Strafpredigt ausgesetzt, bis sie sich freiwillig versetzen und/oder pensionieren lassen.

–  Querualanten dürfen nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden.

–  Klaus Sch. wird Behördensprecher.

–  Justizbeamte werden angehalten, Tempo-30-Zonen zu ignorieren.

–  Die Fünferbande wird wegen Majestätsbeleidigung in der JVA Glasmoor untergebracht.

Es konspirierte: Silke M.

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