■ Stich im Halbfinale der US Open: Schlecht gespielt, aber trotzdem gewonnen
New York (dpa) – Zum Jubeln war Michael Stich viel zu müde. Aber für einen Seitenhieb auf Boris Becker hatte er kurz vor Mitternacht noch Kraft genug. „Boris soll mal gesagt haben“, erzählte der Elmshorner nach seinem 6:4, 6:4, 6:7 (7:9), 6:4-Viertelfinalerfolg gegen den Schweden Jonas Björkman, „wenn einer so eine schlechte Grand-Slam-Bilanz hat wie der Stich, dann gehört er nicht unter die besten fünf der Weltrangliste. Dazu kann ich nur sagen: Wenn einer bei zwei Grand-Slam- Turnieren gar nicht antritt und beim dritten in der ersten Runde rausfliegt, hat er in den Top ten auch nichts verloren.“
Doch bei dem kleinen Seitenhieb blieb es auch. Michael Stich hatte schließlich anderes, über das er sich Gedanken machen mußte. Zum Beispiel, warum er seine Dominanz gegen den schwedischen Doppelspezialisten nach einer 2:0-Satzführung verloren hatte? „Ich war überrascht, wie locker, selbstbewußt und stark er gespielt hat.“ Oder, warum er mit seinem Aufschlag solch gravierende Probleme bekommen hatte? „Ich habe keine Idee“, blieb Stich die Antwort schuldig, war aber am Ende doch zufrieden: „Ich habe schwach gespielt und trotzdem gewonnen.“
US Open, Viertelfinale: Karel Novacek (Tschechische Republik) - Jaime Yzaga (Peru) 6:2, 6:7 (7:9), 6:1, 5:7, 6:3; Michael Stich (Elmshorn) - Jonas Björkman (Schweden) 6:4, 6:4, 6:7 (7:9), 6:4; Halbfinale: Agassi - Martin, Stich - Novacek
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