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Stephanie Grimm hört auf den Sound der Stadt

Der Frühlingsdurchbruch lässt noch auf sich warten, warum nicht nochmal das innere Lagerfeuer entfachen? Das klappt ja immer besonders gut, wenn viele Menschen auf der Bühne stehen, wie etwa am Donnerstag beim Olympic Orchestra in der Kantine Berghain (20 Uhr, Am Wrietzener Bahnhof, 15, erm. 10 €). Das vier Sänger*Innen starke Ensemble – insgesamt stehen 16 Menschen auf der Bühne – stellt sein Albumdebüt zwischen Jazz, Pop und Kammermusik vor.

Auch wenn klanglich am anderen Ende des Spektrums zu verorten, könnte man sich an diesem Abend ebenso bei einer der Tribute-Veranstaltungen die Seele wärmen, mit denen des Nirvana-Sängers Kurt Cobain gedacht wird. Der hatte sich vor 25 Jahren erschossen, wohl auch, weil er kein Popstar mehr sein wollte. Doch heute geht es den Fans trotzdem um das Feiern dessen, was einst identitätsstiftend war. Bei beiden Konzerten steht übrigens das softeste Album im Fokus, die kurz vor Cobains Tod eingespielten Unplugged-Sessions. Im Stone Brewing (20 Uhr, Im Marienpark 23, 15 Euro) interpretieren es The Kurts, die eher auf Doppelgängerei setzen, während im Theater im Delphi (20 Uhr, Gustav-Adolf-Str. 2, 18 Euro) die Combo Komponistenviertel eine Werkinterpretation mit Banjo und Cajon darbietet.

Wie man als Punkband in Würde alt werden kann und trotzdem einigermaßen unberechenbar bleibt, führen am Sonntag die Mekons im Musik & Frieden vor (20 Uhr, Falckensteinstr. 48, 21,50 €). Vor über 40 Jahren fanden sie im Umfeld der Gang of Four im englischen Leeds zusammen und wandten sich im Lauf der Zeit immer mehr dem Countryesken zu. Zum Brexit haben sie trotz ihres Faibles für Wüstenrock einiges zu sagen: ein guter Anlass, die Gitarren kreischen zu lassen.

Ebenfalls dem Country zugeneigt ist neuerdings Eagle-Eye Cherry, sein aktuelles Album hatte er nach einer längeren, einer Musikbetriebsmüdigkeit geschuldeten Pause in Nashville aufgenommen. Seine Schwester Neneh hat ja unlängst in Berlin ein sehr tolles Konzert gegeben, mal sehen, ob Eagle-Eye ähnlich Charisma besitzt. Gucken kann man am Montag im Musik & Frieden (20 Uhr, Falckensteinstr. 48, 37,95 €).

Eine sympathische Neuinterpretation punkigen Powerpops gibt es am Dienstag bei Mike Krol im Monarch (20 Uhr, Skalitzer Str. 134, 15 €). Auf seinem vierten Album „Power Chords“ geht’s zwar um Herzschmerz – nicht der jammerigen Art, sondern der sehr, sehr wütenden (man beachte die dicke Lippe und das blaue Auge auf dem Coverfoto). Großartig Spaß macht das Ganze trotzdem. Oder gerade deshalb.

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