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■ TennisSteffi Graf gewinnt, Monica Seles gibt auf

New York (dpa) – New York tut Steffi Grafs Gesundheit gut: Nur zwei Tage nach ihrer Aufgabe im Finale von Philadelphia stürmte die Titelverteidigerin beim Masters mit einem 6:1, 6:4 über die Slowakin Karina Habsudova ins Viertelfinale. Monica Seles mußte dagegen in der Nacht zum Mittwoch wegen einer Schulterverletzung beim Stand von 4:5 im ersten Satz gegen Kimiko Date (Japan) aufgeben. Sie ist damit nach Anke Huber die zweite Top-five-Spielerin, die aus dem Turnier ausgeschieden ist.

Monica Seles erwägt nun nach einem Jahr voller Schmerzen eine Operation: „Jeden Tag mit Schmerzen aufzuwachen ist hart. Damit ist jetzt Schluß.“ Der Rücken von Graf dagegen hält – bisher. „Ich bin überrascht, wie gut er wieder ist. Die Schmerzen halten sich im Rahmen“, sagte Graf, die heute in der Runde der letzten acht auf Lindsay Davenport trifft. Die US-amerikanische Olympiasiegerin ist laut eigener Aussage nach ihrem Auftaktsieg gegen Barbara Paulus (6:3, 6:2) „völlig ausgelaugt“. Graf ist aber gewarnt: Nach vier Siegen in Folge hatte sie zuletzt im August in Los Angeles erstmals gegen Davenport verloren. Am Donnerstag sollen auch die umstrittenen neuen Regeln der Women's Tennis Association (WTA) verabschiedet werden, nach denen die Spielerinnen im kommenden Jahr an 17 statt der bisher üblichen 14 Pflichtturniere teilnehmen müssen. Zudem sollen für die Weltrangliste die bei jedem Turnier erzielten Punkte ohne Streichresultate addiert werden, was zu zusätzlichen Turnierteilnahmen führt.

„Es wird so viel von uns verlangt, daß es schwer ist, ein Jahr ohne Verletzung durchzustehen. Ich weiß, wie viele Turniere ich meinem Körper zumuten kann, und daran wird sich nichts ändern“, erklärte Steffi Graf. Ihre Wahlheimat New York scheint ihr tatsächlich gut zu tun. Dank Massagen, Salben und entzündungshemmender Mittel mußte Graf in der 49minütigen Begegnung gegen die Nummer 16 der Welt aus Bratislava nie an ihre Schmerzgrenze gehen. Das „leichte Zwicken im Rücken“ gegen Ende des zweiten Satzes war allerdings ein Warnsignal.

Unterstützung hat Steffi Graf in New York reichlich. Neben Mutter Heidi Graf ist auch ihr Manager Phil de Picciotto guter Laune. Laut Sport-Bild darf sich seine Firma Advantage auch im kommenden Jahr um Grafs Turnierreisen, Schaukämpfe und Sponsorenbeschaffung kümmern.

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