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Archiv-Artikel

Stefan Liebich, Fraktions- und Parteichef der Linkspartei.PDS in Berlin „Diesen Sieg haben wir unter anderem der WASG zu verdanken“

Von flee

taz: Herr Liebich, sind Sie nicht enttäuscht?

Stefan Liebich: Im Gegenteil. Ich bin total glücklich. Immerhin haben wir im Vergleich zu den letzten Bundestagswahlen unser Ergebnis fast verdoppelt. Wir sind die großen Gewinner der Bundestagswahl. Das haben wir unter anderem der WASG zu verdanken.

Mit welcher Regierungskonstellation rechnen Sie?

Es wird wohl auf eine große Koalition hinauslaufen.

In Berlin haben Sie gezeigt, dass eine Zusammenarbeit mit der SPD funktioniert. Warum nicht auf Bundesebene?

Ich habe keine Angst vorm Regieren. Das habe ich immer wieder für meine Partei gesagt. Aber in Berlin ticken die Uhren anders. Wir haben auf Landesebene mit der SPD einen gemeinsamen Vorrat an Inhalten. Der fehlt uns im Bund.

Brauchen Sie denn den Berliner Landesverband der WASG noch?

Ja, unbedingt. Ich persönlich werde alles daransetzen, den Fusionsprozess zu beschleunigen. Ich bin optimistisch, dass es klappen wird.

Einige WASG-Vertreter wollen bei den Abgeordnetenhauswahlen gegen Sie und die Linkspartei antreten.

Es stehen harte Verhandlungen an, das stimmt. Ich bin aber optimistisch, dass wir uns einigen werden. Danach wird es sowohl bei uns in der Linkspartei als auch bei der WASG Urabstimmungen geben. An dieses Ergebnis werden wir uns alle halten müssen. flee