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■ StandbildTrauriges Drama

„Fünf Stunden Angst“, Mittwoch, 20.15 Uhr, RTL

Ein Trauerspiel, was uns da mal wieder als spannend offeriert wurde. Nichts war prickelnd, nichts erhellend. Was Hannes Jaenicke als Bankräuber und Kindergarteninsassen-Geiselnehmers zusammenstolperte, war zu wenig, um überhaupt ein Urteil über ihn zu treffen. Es war insgesamt so offensichtlich, so vorausschaubar, daß die Werbepausen anregender wirkten als das Spiel selbst.

Und Langeweile ist letztlich der schlimmste Vorwurf, den man einem Drama machen kann. Da rollten und stierten die Augen vor Erregung oder Angst, da raunte der Kommissar (Arthur Brauss) nur unverständliches Zeugs, so in Richtung Rache und Vergeltung. Geschenkt, vergessen. Man möchte diesem und den anderen Sendern wünschen, künftig mit dem gleichen Mittel bestraft zu werden, durch welches es auch belohnt wird: durch die Quote. Kaum vorstellbar, daß die TV-Zuschauer so einen Mist auch noch durchgehend goutieren.

Glücklich diejenigen, die die vergangenen sechs Montage auf das Dritte der Südwestschiene umschalteten. Dort zeigte der Sender alle sechs Folgen der britischen Krimiserie „Heißer Verdacht“ und demonstrierte, wie spannend Mord und Totschlag im Fernsehen ausgebreitet werden können, ohne Voyeuren eine Chance zu geben: indem man den Fall aufblättert, den Zuschauer an den Ermittlungen teilhaben läßt, mit intelligenten Dialogen und Figuren, die wir zu kennen glauben oder zumindest gerne kennen würden.

„5 Stunden Angst“, da half auch die Beratung durch eine Polizeipsychologin nichts, war dagegen das reinst Schaumgewölk. Stichworte wie „Kinder“, „Lösegeld“, „Pistole“ reichen nicht aus, um uns aus den Videotheken fernzuhalten. Arne Fohlin

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