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Standard IPv6 wird eingeführtNeue Postleitzahlen für das Internet

Ab Mittwoch aktivieren Provider, Webseitenbetreiber und Hersteller von Internetgeräten weltweit den neuen Onlinestandard IPv6. Was heißt das für den User?

Das Netz bekommt am Mittwoch neue Adressen. Bild: dapd

BERLIN dapd/taz | An diesem Mittwoch ändert sich die Architektur des Internets: Provider, Betreiber von Webseiten und Hersteller von Internetgeräten aktivieren weltweit den neuen Adressstandard IPv6. Die neuen Online-Postleitzahlen gelten als Wegbereiter für das „Internet der Dinge“ und sollen die Knappheit an IP-Adressen für den Anschluss von PCs und Handys an das Datennetz aufbrechen. Statt 4 Milliarden sind künftig 340 Sextillionen Adressen möglich sein. Was heißt das für den User?

Welche Vorteile bringt IPv6 für die Nutzer?

Bislang teilen sich in einem Haushalt meist alle Geräte eine einzige IP-Adresse, die dem DSL-Router oder Kabelmodem zugewiesen wird. Der neue Standard IPv6 ermöglicht es, jedes Gerät mit einer eigenen IP-Adresse zu versehen – etwa um gezielt angewählt zu werden. Das ist sinnvoll, wenn der Nutzer unterwegs über sein Handy die Temperatur in seiner Wohnung regulieren möchte. Der alte Standard IPv4 bietet dafür zu wenig Adressen.

Was ändert sich für den Verbraucher?

Im besten Fall ändert sich für die Internetnutzer nichts. Aktuelle Geräte und Betriebssysteme verstehen bereits IPv6. Schwierig kann es für veraltete Geräte oder Betriebssysteme werden. Und manche Software hat ein erstaunlich hohes Alter – da könnte unter Umständen ein versteckter Fehler zutage treten.

Was tut die IT-Branche, damit die Umstellung klappt?

Bereits im vergangenen Jahr liefen einige Websites und Dienste 24 Stunden parallel unter beiden Protokollen. Am Mittwoch ist „Launch Day“: Die Anbieter lassen IPv6 dann eingeschaltet.

Bleibt mit IPv6 die Anonymität im Internet auf der Strecke?

Grundsätzlich funktioniert die Art der Kommunikation von Internetgeräten in beiden Protokollen gleich: So etwas wie die Rufnummernunterdrückung beim Telefon gibt es online nicht. Bei IPv6 bieten sogenannte Privacy Extensions angeblich Sicherheit: Jedes Gerät kann neben der fest zugewiesenen Adresse auch immer wieder neue Onlineadressen beziehen, die nur einen Tag lang gültig sind. Damit können Nutzer etwa beim Surfen im Netz nicht langfristig erfasst werden. Das ist heute bereits Standard in den meisten Betriebssystemen.

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9 Kommentare

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  • I
    Internetversteher

    TAZ = "Total Ahnungslose Zeitung". Meine Güte, der Artikel hat ja Bildzeitungsniveau!

  • O
    Olaf

    Zum Thema Datenschutz und IPv6 (und IPv6 generell inkl. Historie und korrekte Analogien statt Postleitzahl) empfiehlt sich dieser Aufsatz von Lutz Donnerhacke:

     

    http://www.iks-jena.de/ger/Blog/IPv6-und-der-Datenschutz

     

    Eingeführt wurde IPv6 übrigens schon 1995 liebe Taz. Das wird volljähring und sollte daher nicht als "neu" bezeichnet werden ;).

  • N
    Nico

    Um Goooottes willen!

    Gibt es denn nicht einen Artikel hier auf der taz bei dem nicht gleich übereifrig über das Thema Datenschutz geschwafelt wird?

    Ist ja wohl das letzte, das bei IPv6 interessant ist.

  • B
    Bodo

    Leider wurde die grosse Gefahr von IPv6 nur am Rande erwähnt: Ob ein Gerät, insbesondere der Router, nach Belieben jeden Tag eine neue Adresse anfordern kann, liegt nicht in unserer Hand, sondern in der Hand des Providers bzw. des Gesetzgebers der den Providern vorschreiben kann einem Haushalt immer die gleiche(n) Adressen zuzuweisen.

     

    Momentan soll es noch wohl so sein dass man auch bei Verwendung von IPv6 jeden Tag eine neue Adresse bekommt ... es ist aber nur eine Frage der Zeit bis das geändert wird. Und dann ist es grösstenteils vorbei mit der Anonymität im Internet.

  • DI
    das internet

    Eine IP-Adresse ist keine Postleitzahl. Und auch nicht so ähnlich.

     

    Nicht einer Gruppe von Computern, sondern jeweils einem einzelnen Computer wird eine IP-Adresse zugewiesen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/IP-Adresse

     

    Wenn es bei der taz tatsächlich NIEMANDEN gibt, der Wikipedia bedienen kann - sollte die taz vielleicht lieber auch nichts in diesem ominösen Internet veröffentlichen...

  • TS
    Thomas Schäfer

    Dann wäre es doch endlich mal an der Zeit

     

     

    www6.taz.de

     

    zu beenden und IPv6 ganz regulär

     

    www.taz.de

     

    zuzuordnen.

     

    Mit freundlichen Grüßen

    Thomas Schäfer

  • A
    Andreas

    Naja, und wozu ist dieser "World IPv6 Launch Day" gut? Um der Angelegenheit Presse und Aufmerksamkeit zu verschaffen. Dann kann man doch nicht umgekehrt fordern, dass die Presse dann schreibt "heute ist WIPv6LD und es passiert nichts".

    Außerdem stellt z.B. Google ab diesem Mittwoch erst, und ab da für "immer", IPv6 öffentlich zu Verfügung. Bislang geht das nur per Opt-In für versierte Großnutzer (Unternehmen).

  • S
    spiritoffbee

    Für die Benutzer von Smartphones (o.Ä.), die in der Regel auch im Internet surfen, tritt damit u.U. eine gravierende Änderung ein. Die Nutzterdaten können dann eindeutig über die Gerätekennung (Herstellernummer) zugeordnet werden. Nicht nur im Zusammenhang mit dem Dresdner Urteil zur Funkzellenüberwachung reiben sich unsere eifrigen Datensammler wahrscheinlich schon die Hände, hier ergibt sich die Möglichkeit zur weltweiten Idendifikation.......

  • M
    Michael

    Ouch... Da ist ja so viel falsch, habt ihr niemanden, der von sowas Ahnung hat?

     

    Fakt ist: IPv6 wird schon seit Jahren "langsam" eingeführt - es gibt keinen Tag, an dem alles umgestellt wird. Am Mittwoch ist "World IPv6 Launch Day", das hat aber mehr oder weniger symbolische Bedeutung. Es wird weiterhin und noch für lange Zeit parallel IPv4 geben.