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Archiv-Artikel

Stadion-Ausbau vertreibt Anwohner

Betr.: Stadion-Ausbaupläne sorgen für Ärger, taz vom 17.12.2005

Wieder einmal ein Fall von „Schilda-Bremen“: Seit Jahrzehnten wird am Weserstadion Flickschusterei betrieben, wird das Stadion Kurve für Kurve und Gerade für Gerade ausgebaut, läuft man aber auch der Entwicklung im Fußball stets hinterher, obwohl es auch schon in den 80er-Jahren einen ganz fortschrittlichen Vorschlag gab: einen Neubau in Arsten mit Autobahnanbindung.

Aber schon damals fehlte das Geld und es fehlte das Vertrauen in den anhaltenden fußballerischen Erfolg. Und so stückelt man bis heute am Stadion herum – im wahrsten Sinne des Wortes, denn mit dem Neubau der Gegengeraden ist das Stadion eigentlich fertig… und man will jetzt wieder mit der Westkurve da beginnen, wo eigentlich mit dem 2. Rang der Ausbau enden soll – und mit 50.000 Zuschauern, die die Umgebung mindesten 24-mal im Jahr in den Ausnahmezustand verabschieden werden.

Gut, dass ich in einigen Jahren altersbedingt das Weite suchen kann. Der SV Werder sollte sich Gedanken machen, wie weit man einer Kommune zur Last fallen darf, ohne dass es Gegenreaktionen gibt, die letztlich keiner will, denn ein Aushängeschild will eigentlich keiner dämonisieren. Michael Klawitter