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Archiv-Artikel

Staatsrat Knigge kommt neuen Enthüllungen zuvor Tolle Hechte, falsche Freunde

Niemand hatte seinen Rücktritt gefordert, als Gesundheits-Staatsrat Arnold Knigge am Freitag die Suspendierung des Krankenhauschefs von Bremen-Ost, Andreas Lindner, bekannt gab. Am Samstag bat er dann doch um seine Beurlaubung. Politischen Rückhalt hatte er, wie die Erklärungen nach seiner Demission zeigen. Was ist passiert?

Kommentar von Klaus Wolschner

„Möglicherweise noch bekannt werdende Vorgänge“ haben ihn umgestimmt, sagt er. Hat er doch nicht, wie behauptet, ihm zugetragene Vorwürfe hart genug geprüft? Über Monate wucherten die Verbindungen zwischen den alten Kumpels von Lindner und der Station „Hier gibt es Schecks“ im Klinikums Ost. Immerhin wurde er direkt aus der Klinik-Spitze informiert – solche Hinweise kann man nicht, wie Knigge es tat, als „Gerüchte“ abtun.

Knigge ließ die Warnungen offenbar nicht an sich heran: Er hielt die Lindners und Tissens für tolle Hechte. Er wollte Lindner zum Chef des Klinikums Mitte aufsteigen lassen, verhandelte mit ihm über eine Vertrags-Verlängerung. Das sind die neuen „Vorgänge“, deren Bekanntwerden Knigge mit seinem Rücktritt zuvorkommen wollte. Vor allem trägt Knigge die Verantwortung für zwei andauernde personalpolitische Fehleinschätzungen.