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Sprachenvielfalt-betr.: "Das Recht auf die eigene Sprache", eurotaz vom 11.4.91

betr.: „Das Recht auf die eigene Sprache“, eurotaz vom 11.4.91

Mit Interesse habe ich die verschiedenen Beiträge über regionale Sprachen in Europa gelesen. Jedoch fehlte mir die Behandlung der Frage nach der im weiteren Sinne des Wortes politischen Bedeutung dieser Sprachenvielfalt für Europas Zukunft. So fördern nicht zuletzt Bestrebungen , Regionalsprachen wie zum Beispiel das Katalanische zu exklusiven Staatssprachen zu entwickeln, Tendenzen, Englisch und Französisch zu Hegemonialsprachen in Europa zu machen. Dabei hört man immer wieder das Argument, nur so lasse sich eine babylonische Sprachenverwirrung vermeiden und die Verständigung in Europa gewährleisten. Auf die vielen, hiermit verbundenen kultur- aber auch brisanten sozial- und wirtschaftspolitischen Probleme — zum Beispiel Aufstiegschancen beziehungsweise Abstiegschancen je nach Beherrschung einer solchen Hegemonialsprache — kann ich in dem engen Rahmen dieses Leserbriefs leider nicht eingehen. Aber diese ganze Problematik sollte in einer künftigen eurotaz schon einmal behandelt werden.

Und dabei sollte auch auf die Bedeutung von Esperanto als einer für alle Menschen sehr leicht zu lernenden Sprache eingegangen werden, die meines Erachtens die europäische lingua franca werden sollte. Denn sie würde gleichzeitig eine uneingeschränkte Entwicklung der für Europas kulturelle Zukunft so positiven Sprachenvielfalt und die für seine wirtschaftlich-gesellschaftliche Zukunft unerläßliche Verständigung auf dem gesamten Kontinent ermöglichen. Dr.Lutz Roemheld,

Fröndenberg

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