: Sportgarten ist Jungssache
Betr.: „Bauen ist Jungssache“, Interview mit dem Sportgarten-Leiter Hanns-Ulrich Barde, taz bremen vom 20. Februar 2008
Jugendliche Mädchen interessieren sich nicht fürs Skaten, haben kein technisches und räumliches Verständnis und können schon gar keine Skateranlagen sanieren. Und das gilt für ALLE Mädchen, offenbar genetisch bedingt. Deshalb haben sie beim Workcamp in Südafrika nichts zu suchen: So einfach gestrickt ist das Weltbild eines Bremer Sozialpädagogen, der mit 14 Jugendlichen nach Südafrika fährt – finanziert selbstverständlich durch öffentliche Gelder. Gender Mainstreaming? Nie gehört. Bereits in der Entwicklung von derartigen Projekten die Interessen und Bedürfnisse von Mädchen und Jungen gleichermaßen bedenken und auch die Anmeldeaufforderung entsprechend „ansprechend“ für beide Geschlechter formulieren? Viel zu kompliziert. Sich mit der Kultur, die besucht werden soll, auseinanderzusetzen, um die befürchteten Komplikationen beim Aufeinandertreffen unterschiedlicher Geschlechterrollen einzudämmen? Da müsste MANN ja beide Gehirnhälften bemühen, viel zu anstrengend! Es ist zu hoffen, dass Herr Barde seine künftigen Projekte mal öffentlich darlegen muss, damit geprüft werden kann, ob es sich bei der Südafrika-Aktion um einen (trotzdem nicht zu rechtfertigenden) Ausnahmelapsus handelt, oder ob er generell nicht in der Lage ist, sich im Rahmen seines pädagogischen Auftrags auch um die Interessen und Fähigkeiten von Mädchen zu kümmern. So nach dem Motto: Sportgarten ist Jungssache! ANDREA QUICK, Bremen