Spekulation mit Wohnraum : Per Gesetz verbieten
Irgendwo im globalen Handel mit Wohnungen, die längst zwischen Großkonzernen hin und her verschoben werden, sind die Menschen aus Tenever, Neuwieder Straße 1 und 3, auf der Strecke geblieben. Dass sich gerade jetzt, wo der Aktienkurs des Eigentümers in Sydney in den Keller gerauscht ist, niemand mehr so recht für die beiden Häuser interessiert, ist kein Wunder.
KOMMENTAR VON FELIX ZIMMERMANN
Zwei Häuser in Tenever – na und?
Vorerst werden die Bewohner, von denen bei vielen die Miete vom Amt bezahlt wird, mit dem Pech leben müssen, dass ein solcher Investment-Konzern in erster Linie Geld verdienen und nicht den Schönheitspreis für gepflegte Wohnungen gewinnen will. Sie werden mit ihren Socken die Fenster abdichten müssen und ihre Kinderwagen die Treppen hoch tragen müssen, weil der Aufzug nicht fährt.
Vom Eigentümer werden sie keine Hilfe bekommen, von der mit ihm verbandelten Hausverwaltung auch nicht. Eine Sprechstunde in Bremerhaven abzuhalten für Häuser in Bremen, die fast schon dem Verfall preisgegeben werden, das ist lächerlich.
Die Politik agiert hilflos und rät zur Brachiallösung: Alle sollten ausziehen. Viel sinnvoller wäre es doch, den Erwerb von sozialem Wohnraum zu Spekulationszwecken zu verbieten. Per Gesetz.