: Sparkassendirektorensohn ohne Mutter –betr.: „Geschichten aus dem alten Berlin“ (Dieter Kunzelmann), taz vom 22. 10. 98
So, so, ein Sparkassendirektorensohn ist er, der Kunzelmann. Eine Mutter hatte er nicht. Neun Monate beschwerliches Austragen eines Kindes: Das ist nichts! Tag und Nacht für dieses Kind dazusein, ihm Schutz und einen sicheren Hafen zu bieten: Das ist nichts! 15 oder 18 Jahre Arbeit und Zuwendung investieren: Das ist nichts!
Ein wenig Sperma jedoch, im Bruchteil einer Sekunde hergegeben, das ist es, was den Menschen ausmacht. Liebe, Verläßlichkeit, Zuwendung sind nichts gegen das Sperma eines Sparkassendirektors.
Was für ein krankhafter Größenwahn treibt Männer, ihr Sperma in einem solchen Maße anzubeten? Sandra Holler, Hamburg
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