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Archiv-Artikel

Spanische Lesben dürfen adoptieren

MADRID dpa/taz ■ Ein als „historisch“ bezeichnetes Gerichtsurteil hat in Spanien eine reine Frauenfamilie geschaffen – und schon gehen die Katholiken die Wände hoch. Ein Familiengericht in Pamplona hatte erstmals in der spanischen Geschichte einem lesbischen Paar erlaubt, zwei Mädchen zu adoptieren. Die katholische Kirche bezeichnete das Urteil gestern als eine „Ungerechtigkeit“ für die Kinder. Diese bräuchten zur Findung ihrer Identität einen Vater und eine Mutter, betonte die spanische Bischofskonferenz. Demgegenüber pries der spanische Verband der Schwulen und Lesben das Urteil als eine „historische Entscheidung“. „Nun öffnen sich Türen, die man nicht mehr schließen kann.“ Eine der beiden Frauen hatte die Zwillinge durch künstliche Befruchtung bekommen. Ihre Lebensgefährtin ist durch das Urteil von nun an auch rechtmäßige Mutter der Mädchen. Ob das ungerecht ist, können nur die Kinder entscheiden.