: Soziale Ausgrenzung
betr.: „Beihilfe zum Amoklauf“, Kommentar von Adrienne Woltersdorf, taz vom 18. 4. 07
Nach dem Massaker in Virginia sind Forderungen nach einer stärkeren Waffenkontrolle in den USA verständlich und richtig. Und doch gehen diese Forderungen am Kern des Problems vorbei.
Der Amoklauf von Erfurt konnte trotz schärferer Waffengesetze hierzulande stattfinden. Mit den Amokläufen in den Vereinigten Staaten hat er aber die soziale Ausgrenzung und die Zukunftsangst der Täter gemein. Schärfere Waffengesetze alleine können daher nicht die Lösung sein.
Schwerer als Gesetze lässt sich nämlich die Mentalität ändern, derzufolge jeder Konflikt mit Waffengewalt gelöst werden kann, sowie der Glaube, dass jeder Mensch erfolgreich sein kann, wenn er nur hart genug dafür arbeitet – ein Scheitern also der Beweis für Faulheit oder mangelnden Willen ist. Vor diesem Hintergrund müssen wir aufpassen, dass der nächste Amoklauf nicht bald wieder bei uns stattfindet. INGO GANZ, Berlin
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