■ Soundcheck: Sound Of Blackness / The Pogues / Rühestörung / So Much Hate
Heute abend: Sound Of Blackness mit Mc Mello/Str8 Down 2 Biz/DJ- und Female Rapper Contest u.v.a.m. Das Programm ist gewaltig, der Ort ungewöhnlich, der Abend verspricht lustig zu werden. Der britische Rapper MC Mello, Sidemen von Manu Dibango, Caron Wheeler, Young Disciples und anderen, sowie selbst ein Star auf abgebrochener Karriereleiter (Label-Kollaps), kommt mit Band in das Abstinenzler-Lokal Trockendock. Drei nationale HipHop-Upstarts, Str8 Down 2 Biz, B.D.C. und Digital Colors bilden seine Corona. Besonders gespannt ist die Gemeinde aber auf die beiden kleinen Turniere. Weibliche Rapper und DJs kämpfen um den Lorbeer „The Best“. Die lokale HipHop-Schule baut sich also weiter an amerikanischen Vorbildern auf. Dabeisein. tlb
Trockendock, ab 19 Uhr
Heute abend: The Pogues. Sie haben den ehrenvollen Tod gescheut, nun sind sie abgemagert auf das Niveau ihrer Nachmacher vom Schlage der Levellers. Traurig gestimmt fragt sich der Musikfreund, der Folkrock von der Insel immer für das Schlimmste hielt, was es gibt auf der Musikwelt, bis die Iren das Parkett betraten: Warum? Hätte nicht jedem Mitglied klar sein dürfen, daß ein Shane McGowan nicht zu ersetzen ist? Nicht durch einen Joe Strummer und schon gar nicht durch Spider Stacy. Jaggers alte Weisheit „It's not the song, it's the singer“ ist doch gar nicht so schwierig zu verstehen. Aber nein, die Band veröffentlicht einen neue Platte (Waiting For Herb), an der einfach nichts mehr besonders ist. Saufmusik ohne Joyce'sche Dimensionen, ja Lieder, die auch Klaus und Klaus nicht mehr zu verhunzen brauchen, weil sie von alleine so ordinär sind. Aus der Traum von der Pogues-Gewichtsklasse. Nur wer auch zu einem Rolling Stones-Konzert gehen würden wenn Ron Wood singt, sollte heute abend die Große Freiheit aufsuchen. Und natürlich alle Freunde der Berliner Realschul-Poser von Peacock Palace. tlb
Große Freiheit, 22 Uhr
Heute abend: Rühestörung. Als Benefiz für Deutschlands Deserteure treten heute abend in der Roten Flora diverse Bands auf, um den Erlös (6 Mark Eintritt) für Prozeßkosten von Totalverweigerern zu spendieren. Da Traum A wegen einer kaputten Bassistenhand nicht auftreten können, heißt das Line-Up nun: Lust, ihres Zeichens Noise-Groove-Popper mit deutschen Texten, Leech, die dumpf-monotonen Popkrach herstellen, und schließlich Unhold, ein Trio, das vom Noise-Rock/Hardcore kommend, eine eigene musikalische und textlich die deutsche Sprache fand. Eine weitere bisher unbekannte Band kommt hinzu. tlb
Rote Flora, 22 Uhr
Heute abend: So Much Hate. Fishcore, die musikalische Berufungskomission des Störtebeker, hat ihre norwegischen Freunde von So Much Hate zum trinkfesten Tanzabend eingeladen. Die Band, die schon diverse Male in verschiedenen Hamburger Lokalitäten ihre schweren Geberqualitäten unter Beweis stellen konnten, stellt ihre vierte LP Lies vor. Mit dabei ist die Bremer Hardcore-Truppe Acid Rain Dance.
Störtebeker, 21 Uhr
Außerdem: Nur für Frauen im Frauenmusikzentrum (20.30 Uhr) das italienische Neo-Folk-Sextett Fastillo.
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