■ Soundcheck: Gehört: The Sea And Cake
Gehört: The Sea And Cake. Wie Referenten in einem Theorieseminar standen The Sea And Cake da oben auf der Bühne des Logo, steif und ein bißchen schüchtern, aber die Musik war mal wieder weich wie eine Marihuana-Wolke. Eine komische Angelegenheit sind die Konzerte der Jazzpopper aus Chicago. Abstraktion und Sinnlichkeit halten sich bei ihnen die Waage, Geometrie und Groove ebenfalls.
Nur manchmal hat das Ensemble Startschwierigkeiten, so wie am Sonntag, als die ansonsten mild perlenden Akkordfolgen ein bißchen überhitzt angespielt wurden. Verdammt nervös wirkten die jungen Männer, obwohl Gastmusiker Doug McCombs von Tortoise – ist ja alles eine große Familie – souverän analoge elektronische Datenspeicher bediente. Das Flöten des Mellotron und all die anderen warmen Moll-Töne taten dem Gesamtsound gut, und vielleicht waren sie es ja, die das anfänglich desolate Spiel von The Sea And Cake ins Harmonische verkehrten. Am Ende jedenfalls wirkte Sänger Sam Prekop unendlich freundlich und friedvoll, als er zur vierten Zugabe sang: „Bring my car, I feel to smash it.“ cbu/ Foto: jms
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