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Archiv-Artikel

So macht man das

betr.: „Kohle wird zum Glaubwürdigkeitsproblem“, taz v. 2. 10. 08

„Wir sollten nicht Kohlekraftwerke an sich verteufeln“, sagt der grüne OB Boris Palmer. So macht man das. Wischt alle Argumente gegen Kohlekraftwerke vom Tisch, indem man die Argumente der „anderen“ als sozusagen emotionale, überzogene Bedenken klassifiziert. Dabei ist es doch so klar: Kohlekraftwerke verhindern den dringend notwendigen, verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien, weil sie immense Investitionssummen blockieren, sie erhalten die Marktmacht der Großkonzerne und verhindern damit jede vernünftige Energiepolitik im Land, sie sind klima- und umweltschädlich und ineffizient und nicht zuletzt: Der Rohstoff wird fast überall unter menschenunwürdigen Bedingungen, teilweise durch ausbeuterische Kinderarbeit gefördert, von den ökologischen Folgen des Abbaus einmal ganz abgesehen. Dass Parteifreund Palmer mit seinem rhetorischen Schlenker von seiner falschen Entscheidung ablenken möchte: Nun, das ist ihm nicht gelungen. JÖRG RUPP, Malsch