: Smart ausgebremst
Unsichere Zukunft für den Smart bei DaimlerChrysler: Am Konzern beteiligte Hedge-Fonds rütteln am Kleinwagen
STUTTGART dpa ■ Der Stuttgarter Autokonzern DaimlerChrysler gerät wegen der kränkelnden Kleinwagenmarke Smart unter Druck von Hedge-Fonds. Die Investoren wollten den designierten Konzernchef Dieter Zetsche zu drastischen Sanierungsmaßnahmen bewegen, hieß es gestern in der FAZ. „Sie werden bald darauf dringen, Smart zuzumachen“, zitierte das Blatt Finanzkreise.
Ein Smart-Sprecher wollte davon allerdings nichts wissen. Er sagte gestern: „Hier wird eine Spekulation breitgetreten, die keinen realen Hintergrund hat.“ Das Unternehmen sei mitten im Umbau. Die im März beschlossene Umstrukturierung von Smart liefe nach Plan. Demnach soll Smart nicht mehr, wie bisher geplant, ein volles Kleinwagenangebot entwickeln, sondern sich auf das Zwei- und Viertürermodell beschränken.
Nach Schätzungen führender Investmentbanker halten die Fonds bereits rund 20 Prozent der Aktien des DAX-Konzerns. Bei den Hedge-Fonds würden Zerschlagungsszenarien durchgespielt, schreibt die FAZ. Hierzu zählten der Verkauf der EADS- Beteiligung, die Trennung von der Nutzfahrzeugsparte oder sogar eine Abspaltung von Chrysler. Der bisherige Konzernchef Jürgen Schrempp war mit seinem Ziel, einen Weltkonzern zu bilden, gescheitert. Vor wenigen Wochen hatte er seinen vorzeitigen Rückzug aus dem Unternehmen verkündet.
Branchenkenner zweifeln allerdings, dass Nachfolger Zetsche bei DaimlerChrysler einen wahren Strategiewechsel einleitet. Zetsche habe schon als bisheriger Chrysler-Chef im Daimler-Vorstand alle Entscheidungen mitgetragen: Er stehe in Stuttgart für Kontinuität.