■ Slowakei: Schlag gegen Ungarn
Bratislava (AP) – Im slowakischen Parlament ist gestern ein Gesetzentwurf der Regierung über die Einführung zweisprachiger Ortsschilder in den Gebieten der ungarischen Minderheit gescheitert. Der Entwurf verfehlte mit 67 Jastimmen die erforderliche einfache Mehrheit um eine Stimme. 61 Abgeordnete stimmten dagegen, sechs enthielten sich. Ziel des Entwurfs war eine vom Europarat geforderte Verbesserung des Minderheitenschutzes. Die Opposition, zu der auch die Partei des gestürzten Ministerpräsidenten Vladimir Meciar gehört, argumentierte, der Entwurf fördere separatistische Tendenzen. Zwei der 14 anwesenden ungarischen Abgeordneten enthielten sich der Stimme. Sie protestierten damit gegen eine Änderung der ursprünglichen Vorlage, wonach ungarische Bezeichungen von Orten nicht benutzt werden dürfen, deren Namen auf historische Persönlichkeiten der Slowakei zurückgehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen