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Archiv-Artikel

Skandalbuch bekommt Seiten dazu

Betr.: „Teuer, hässlich, sinnlos“, taz bremen vom 30. März

Was für ein Glück, dass unsere SPD-Fraktion wieder etwas Wasser unterm Kiel hat und diesmal gut aufpasste. So konnte Herr Röwekamp einmal nicht per Senatsvorlage nach Gutsherrenart Fehler seines Ressorts durch diese widersinnige Umzugsdirektive für das Statistische Landesamt kaschieren. Nicht einmal die Kfz-Zulassungsstelle mit Anhang hat es an der abgelegenen Funkschneise ausgehalten und jetzt ist wieder Leerstand. Die ungeheuerliche Panne mit dem langfristigen Mietvertrag für eine Gewerbeimmobilie, die niemand braucht und niemand haben will, kostet den Pleitestaat Bremen monatlich satte 45.000 Euro und das noch bis zum Jahr 2013! Das Gelände gehörte ehemals der wegprivatisierten Bremischen Gesellschaft und jetzt erfreut dieser unverantwortliche Mietvertrag einen US-amerikanischen Investmentfonds. Der verantwortliche Abteilungsleiter für diese Schweinerei ist gewiss ins Katasteramt strafversetzt worden? In der freien Wirtschaft wäre jeder Prokurist richtig dran gewesen ob solcher Fehlentscheidung, auch mit persönlicher Haftung. Heutzutage wird wieder viel von privater Selbstverantwortung etc. geschwätzt, aber wo bleibt die Verantwortung des Staates und seiner Organe, wenn es um solche Fehlentscheidungen geht? Das Skandalbuch der großen Koalition ist wieder um einige Seiten gewachsen. JÜRGEN SCHIERHOLZ, Bremen