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Siedlungsbau in Ost-JerusalemKeine Einigung mit den USA

Obama und Netanjahu konnten in Washington ihre Differenzen über die Nahost-Politik nicht beenden. Netanjahu lässt sich von den Bauplänen nicht abbringen und verhindert so Gespräche mit den Palästinensern.

Hier werden israelische Tatsachen in Ost-Jerusalem geschaffen. Bild: dpa

JERUSALEM rts | Im Streit um israelische Siedlungen in Jerusalem hat auch der Washington-Besuch von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu keine Einigung gebracht. Die Position Israels zu diesem Thema habe sich nicht geändert, sagte Netanjahus Sprecher Nir Hefez am Freitag. Trotz einiger Übereinstimmungen gebe es mit den USA weiterhin Differenzen darüber, wie die Friedensverhandlungen mit den Palästinensern wieder in Gang gebracht werden können.

Die US-Regierung hatte schon bei Netanjahus Besuch signalisiert, Israel von weiteren Bauplänen abbringen zu wollen. Hefez hatte am Freitag im israelischen Armeerundfunk zunächst von einer Einigung mit den USA gesprochen, diese Äußerung später aber zurückgezogen.

Netanjahu reiste am Donnerstag nach Israel zurück, wo er am Freitag mit seinem Kabinett über Schritte zur Wiederbelebung der seit Ende 2008 festgefahrenen Friedensgespräche beraten sollte. US-Präsident Barack Obama hatte Netanjahu gebeten, mit vertrauensbildenden Schritten auf die Palästinenser zuzugehen.

Kern des Streits ist der Bau neuer Wohnungen im Ostteil Jerusalems, der von Israel 1967 erobert und später annektiert wurde - ein Schritt, den die internationale Gemeinschaft niemals akzeptiert hat. Die Palästinenser wollen Ost-Jerusalem als Hauptstadt ihres künftigen Staates haben und lehnen Gespräche mit Israel ab, solange der Bau jüdischer Siedlungen in den Palästinenser-Gebieten weitergeht.

Die israelische Siedlungspolitik hatte zu einer der schwersten diplomatischen Krisen zwischen den USA und Israel seit langem geführt. Der Streit bekam besondere Brisanz, als die Israelis während des Besuchs von US-Vizepräsident Joe Biden den Bau 1.600 neuer Wohnungen in Ost-Jerusalem ankündigten. Nach diesem Affront war Netanjahus Washington-Besuch von Spannungen geprägt gewesen.

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22 Kommentare

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  • T
    TOM

    Stefan komm raus aus dem selbstgebauten Iglu. Die Toten hat ISRAEL dort verursacht gegenüber den Palästinensern und keine anderen Länder die du als Ablenkung bringen willst. Schau mal, es ist ganz einfach: Niemand hat das Recht dermaßen viele Menschen zu töten und vor allem keine Kinder! Das hat Israel getan. Wenn du weiterhin in deinem Iglu leben willst, mach das bitte! Aber den toten Kindern hilft es nichts zu rufen sie wären nicht gezielt getötet worden.

     

    Was die Wahlen betrifft in Palästina, sollte Israel ganz still sein. Wer wurde denn dort gewählt, erzähl mal? Ist das die Sandmänchenpartei? Nur mal als Info, dort sind gerade Radikale an der Macht! Weißt du was das schlimme ist? Das die angeblich gemäßigten Israels die vorher regierten, kurz mal tausende Tote und verkrüppelte Menschen in Gaza hinterlassen haben. War das Israel nicht Radikal genug das Sie jetzt diese Leute wählen mussten? Denk mal darüber nach, bevor du die Wahlen woanders kritisierst. Wenn die Welt das gleiche machen würde gegen Israel wie dieses Land gegenüber Gaza wegen Ihrer Wahl, dann wäre Israel jetzt von einer Mauer umzäunt und Ihrer Rechte beraubt und tausende wären Tot. DAS wäre das gleiche und genau DAS siehst du nicht

  • S
    Stefan

    @ max

     

    Stimmt, du bist ja der Relativierer und Differenzierer mit der Rassismus-Trumpf-Karte im Ärmel.

    Unteilbare Menschenrechte etc.

     

    Läuft das nicht auch auf Selbe aus, auf eine Anklage gegen den Staat Israel?

     

    Vielleicht gibt es ja ein paar Erfahrungswerte, die mich - sagen wir mal - ein wenig vorsichtig gegenüber arabisch-palästinensischen Aussagen haben werden lassen. Weil die Palis in der überwiegenden Mehrheit Terroristen wählen und unterstützen, bin ich ein Rassist? Die wählen doch so, ich benenne es doch nur. Oder liegen dir andere Wahlergebnisse vor. Irgendwelche Friedenspolitiker, von denen wir wissen sollten? Da bin ich neugierig.

     

    Auch für die Antisemiten-Quote bei den "Israel-Kritikern" kann ich nichts. Die ist einfach da. Wie sonst kannst du dir diese immense Zahl an "Kritikern" erklären, während Darfur, Kongo und Andere doch eher sparsam mit "Kritikern" bedacht sind. Auch ein heuchlerisches Eintreten für unteilbare Menschenrechte etc. sind verdächtig, wenn dies nur gilt, sobald man die Israelis als Menschenrechtsverletzer wähnt.

     

    Okay, Scharanski möchtest du nicht schmähen, aber unterstellst ich hätte ihn willkürlich herangezogen, weil er gerade mal passt. Sorry, der 3D-Test von Scharanski ist für mich DIE Möglichkeit, Indizien für Antisemitismus zu entlarven.

    Das Quoten-Verfahren ist eher untergeordnet.

    Auf die Substitut-Methode bin ich ein wenig stolz, aber sie ist längst nicht so wichtig, wie Scharanskis 3D-Test. (...google mal nach!)

    Vielleicht verstehst du dann die Vorwürfe.

     

    Bei der Subsitut-Methode nimmst du einen Text und ersetzt alle Begriffe wie Zionisten, Hardliner, Besatzer, Siedler, Israel-Lobby etc. durch die Juden/ der Jude/ der Jud'. Schon hört sich der Text authentisch an. ...einfach faszinierend - viel Spaß dabei.

     

    Das Programm "TOM" reagiert äußerst nervös auf Scharnski, weil es bei ihm volle Punktzahl erhält.

    "TOM" will auch nicht verstehen, dass die geringe Quote der getöteten Zivilisten im Gaza-Krieg von keiner anderen Armee dieser Welt hätte erreicht werden können. Nein, es wird immer wieder auf die Lügen-Zahlen bezogene Mord-Anschuldigungen wiederholt. Was der Auslöser der Operation Gegossenes Blei war und das die Todesopfer in der Zivilbevölkerung von der Hamas genau so gewollt waren, weil die nämlich - im Gegensatz zur IDF - auf Leben von Zivilisten scheißen. Ein Märtyrer ist wertvoller als ein Menschenleben. Aber für so einfache Denkleistungen ist das System "TOM" noch nicht ausgelegt.

     

    Ich wünsche euch ein friedliches Pessach Fest.

     

    (Hätte ich euch jetzt das gewünscht, was ihr den Israelis wünscht, dann wäre ich weder der aggressive Hetzer.)

  • T
    TOM

    Hehe, schon wieder diese hellsichtige Nathan die du mir schon genannt hast? Die Wunderdame die sofort weiß wer Rassist bzw. Antisemit ist? Hab mir sagen lassen die hat so nen Kobold auf der Schulter der Ihr alles einflüstert sobald sie spricht: "Kobold Kobold auf meiner Schulter, sag mir wer ist heute der Antisemit in der Runde?".

     

    Im Grunde verdient der Kobold die ganze Kohle, meinst du nicht auch lieber Stefan?

  • T
    TOM

    Ich verstehe eines Stefan, nämlich das du nicht gewillt bist schlichte Fakten zu akzeptieren. Fakten wie das allein im letzten Gazakrieg hunderte von Kindern starben. Dein Bluttrinken und blabla kannst du vergessen, ebenso die zynischen Versuche es in das Eck des Antisemitismuses zu drängen. Es ist einfache Tatsache die du nicht akzeptieren kannst und stattdessen in das Polemische wechselst.

  • M
    max

    stefan sagt zu max: "Da es diesen jedoch gar nicht gibt und in deiner Welt die Juden/Israelis die Nazis von heute sind und die Palis/Muslime die Juden von heute sind"

     

    ach mensch stefan ...

    zeig mir ein einziges meiner zitate, dass dich berechtigen würde, mir eine solche weltsicht zu unterstellen - die mir wirklich fern liegt - und ich werde mich dazu erklären. du hingegen unterstreichst deinen rassismus mit weiteren verallgemeinernden ausagen ("Wenn sich eine Volksgruppe fast geschlossen für Terror und Zerstörung entscheidet ...") über hunderttausende von menschen.

     

    tatsächlich trifft dein vorwurf an mich genau auf dich zu. deine welt ist in opfer und täter sauber geteilt. die opfer töten nur in terrorabwehr/-notwehr und sind die mit der riesigen militärmacht und der möglichkeit den tätern alles anzutun, was sie wollen, während deine täter immer nur terror üben, obwohl sie seit jahrzehnten immer weiter rechte und land verlieren und seit jeher ein vielfaches von opfern auf ihrer seite zu verzeichnen haben. aber das ist alles egal, denn die einen sind juden und deswegen per se opfer. und das ist antisemitisch lieber stefan.

     

    p.s. mit schnickschnackschnuck wollte ich nicht den von dir zitierten autor schmähen, sondern sagen, dass dir immer ein irgendein grund oder irgendein ein autor oder irgendwas einfallen wird, um jemandem antisemitismus vorzuwerfen, wenn er nicht deiner schlichten gut/böse-weltsicht anhängt.

  • S
    Stefan

    @ max

     

    "schnickschnackschnuck" heißt übrigens Nathan Scharanski und könnte auch die eine Erkenntnis über modernen Antisemitismus bringen.

    Da es diesen jedoch gar nicht gibt und in deiner Welt die Juden/Israelis die Nazis von heute sind und die Palis/Muslime die Juden von heute sind, brauchen wir uns auch gar nicht mit modernem Antisemitismus zu beschäftigen.

     

    Wenn sich eine Volksgruppe fast geschlossen für Terror und Zerstörung entscheidet und von der Idee geradezu überzuckert ist, den jüdischen Staat auszulöschen, dann ist jemand, der diesen Terror anprangert ein Rassist?

     

     

     

    @ Tom

     

    Natürlich wissen wir beide, dass die tausenden von Toten auf der Pali-Seite alles kleine Babys im Still-Alter waren, die ihren Müttern von den zionistischen Imperialisten aus den Händen geschossen wurden. Das Blut brauchen die für die Zubereitung ihrer Matzen. ...aber nicht weiter verraten, okay?

     

     

    Sag mal bitte deinem Programmierer, dass er eine Funktion einbauen soll, dass du erst wieder auf mich reagierst, wenn du Aussagen auch verstehen kannst. Danke!

  • M
    max

    lieber stefan,

     

    du bist einfach ein rassist. da gibt's nichts zu bemänteln.

    wenn menschen nach zugehörigkeit zu einer bestimmten nationalität/volksgruppe so unterschiedlich in den ihnen zustehenden rechten und pflichten beurteilt werden, dann ist das schlichter rassismus.

     

    mit der dir gebührenden hochachtung, dein - nach definition von schnickschnackschnuck sicher antisemit - max

  • T
    TOM

    An Stefan: Ach so, die tausenden von Toten und verkrüppelten hatten alle Molotowcocktails in der Hand und deshalb ist es unredlich gegenüber Israel (natürlich, gegenüber wem sonst gell?), diese zu erwähnen. Die Vertriebenen sind natürlich alle auch selber schuld. Sooooo kann man sich die Realität auch zurechtschustern

  • S
    Stefan

    Karl Kraus sagte einmal: "Es gibt Aussagen, die sind so falsch, dass noch nicht einmal ihr Gegenteil richtig wäre."

     

    Sorry, end.the.blablabla, wenn ich mich nicht deiner Geschichtsschreibung nicht folgen möchte. Von dem Nahen Osten auf welchen Planeten redest du da eigentlich?

     

    Genauso wenig vermag ich jeder Lüge beliebiger Hetz-Organisationen hinterher zu laufen.

     

    Fakt ist, dass es auf der palästinensischen Seite kein Interesse an einem Frieden gibt. Im Westjordanland ist die Fatah so korrupt, dass ein Dauerzustand des "Widerstands" viel einträglicher ist als ein Frieden mit Israel und ein eigenes Land. Im Gaza träumt die Hamas von einem Staat - nach der Vernichtung Israels.

     

    Es gibt einfach kein Interesse der Palis an einem friedlichen Nebeneinander. Da können die von dir genannten Wachhunde noch so oft bellen, wenn mal wieder ein Sack Reis umgefallen ist, ein böser Besatzungssoldat ein armes Kind hart angepackt hat (...nachdem es einen Molotow-Cocktail auf ihn geworfen hat - egal) oder am Checkpoint nicht nur die warten müssen, die Rohrbomben im Rucksack haben. All diese Aufzählungen vermeintlicher Ungerechtigkeiten dienen nicht dem Frieden, sondern dienen der Diffamierung Israels. (-> Hetze)

     

    Natürlich haben die Araber auch Rechte.

    Zu diesen Rechten gehört nicht die Vernichtung Israels oder die Ermordung von Juden.

     

    Sie haben zum Beispiel das Recht, auf Gewalt und Terror zu verzichten und konstruktive, friedliche Vorschläge zu unterbreiten. Sie haben das Recht Israel anzuerkennen. Sie haben das Recht friedliche und demokratische Strukturen aufzubauen. etc.

     

    Dein "ich armes, als Antisemit geschmähtes Opferchen"-Gejammer kannst du dir sparen.

    Nach der Definition von Nathan Scharanski (Div. Schreibweisen möglich) bist du einer, auch wenn du beteuerst, dass du ja nichts gegen Juden hättest, nur gegen Siedler, Besatzer, Zionisten, israelische Politiker, die israelische Regierung, den Staat Israel, etc.

     

    Der Abzug aus Gaza war ein Probelauf. Hat so prima geklappt, dass man sofort aus dem Westjordanland abziehen könnte, ne?

  • E
    end.the.occupation

    >> Den interessieren weder geschichtliche Fakten, geschweige denn heutige Realitäten.

     

    Wirklich? Welches 'Wissen' haben Sie denn bisher vorgeführt? Sagen Ihnen die Namen Adalah, Arij, btselem, Adameer, AIC, ISM, machsom watch, breaking the silence, AATW oder ICAHD irgendetwas? Kennen Sie deren Arbeit oder deren Reports? Haben Sie überhaupt irgendein Wissen über die Verhältnisse in den BG oder Gaza - das über den Knaulschen Kosmos hinausreicht?

     

    Haben Sie irgendetwas zur Erklärung anzubieten, ausser das Mantra des 'Antisemitismus', der als Stein der Weisen jedwede Sachkompetenz erübrigt?

     

    Betrachten wir dazu Ihr Geschichtswissen:

     

    In Palästina haben arabische Christen, Muslime und Juden über ein Jahrtausend (!) hinweg koexistiert, bis 1918 die Briten das Land besetzten, um dort eine 'Nationale Heimstätte' für europäische Juden zu errichten. War es tatsächlich der allgegegenwärtige 'Antisemitismus', der die Palästinenser gegen ihre neuen Nachbarn aufbrachte - nachdem sie zusehen konnten, wie diese sich unter dem Schutz der Besatzung daran machten das Land von ihnen zu 'erlösen' und dazu 100% araberfreie protostaatliche Institutionen aufbauten?

     

    Können Sie sich überhaupt vorstellen, dass die Araber Palästinas über individuelle oder kollektive Rechte verfügen könnten?

     

    Durch Auslassungen und einen Mangel an Logik sind auch Ihre Rechtfertigungsversuche der ethnischen Säuberung Palästinas 1948 gekennzeichnet:

    1. Die ethnische Säuberung Palästinas ging von Anfang von den Israelis - nicht den Palästinensern -aus, denn ganz allein sie hatten die dazu erforderlichen militärischen Mittel und Organisationen.

    2. Daher befanden sich zu Kriegsbeginn bereits 300.000 Palästinenser auf der Flucht. Ein Krieg der im übrigen hätte verhindert werden können, wenn die Israelis darauf verzichtet hätten ihren Staat gegen den Willen der arab. Bevölkerungsmehrheit zu proklamieren. Ein Krieg der ihnen aber DIE einzigartige Möglichkeit zur ethn. Säuberung Palästinas bot.

    3. Waren es die Israelis, die durch das von ihnen 1948 begangene Verbrechen an den Palästinensern die Lage der Juden in den arab. Staaten unhaltbar machten. Aus der Mehrheit der arab. Staaten wurden die Juden jedoch NICHT wie die Palästinenser durch Massaker vertrieben, sondern sie wanderten schlicht in den beiden folgenden Dekaden nach Israel aus, und nahmen dazu das Land der vertriebenen Palästinenser in Beschlag.

     

    Soweit einige geschichtliche Fakten, die sie nach allem Anschein genauso wenig zur Kenntnis nehmen wollen, wie die 'heutigen Realitäten' oder die Rechte der Palästinenser.

    Zugegeben, das ist hierzulande mehrheitsfähig und Staatsraison.

  • T
    TOM

    An Dirk: Wegen einem Satz 1948 ist also das Morden jetzt zulässig und auch die Vertreibung? Interessant. Solche Leute sollten vorsichtig sein dann anderen Antisemitismus vorzuwerfen. Darfst dich zu den anderen einreihen. Du hast die Nr. 6 (allein in diesem Forum)

     

    An Aso: Die alte Leier, da hast du Recht. Die Blockade geht schon viel zu lange. Warum die das machen? Und sie hätten keinen Nutzen davon? Sag mal bist du von vorgestern? Die Israelis können damit immer weiter Land klauen und immer weiter die Wasserrechte annektieren und selber nutzen. Wenn das mal kein Grund ist in einer Gegend wo Wasser kostbarer ist als hier und wenn die Landaneignung zum glorreichen "Israel des ganzen" nichts zählen dann hast du wohl die Politik Israels völlig verschlafen

     

    An Stefan: Antisemitismusvorwerfer Nr. 1, Klappe die zehnte Teil 53 mit: "Hitler und die Araber"

  • S
    Stefan

    @ Daniel Preissler

     

    Dank der freundlichen Beachtung und des Versuchs der Richtigstellung. Ich hatte nur versucht, den ganzen Schwachfug, den end.the.blablabla hier einstellt, einfach auf den Punkt zu bringen.

    Den interessieren weder geschichtliche Fakten, geschweige denn heutige Realitäten. Fern ab jeglicher Logik werden da Thesen aufgestellt, bei denen sich die Fußnägel rollen. Ich hatte nur versucht, sein Niveau zu unterbieten. War schwer - ist aber hoffentlich gelungen.

     

    Aber mal zum konstruktiven Teil:

     

    1.) Der europäische und der arabische Antisemitismus haben verschiedene Traditionen, sind aber spätestens seit Adolfs (ein in den arabischen Ländern hoch geschätzter Mann) Zeiten verschmolzen und werden heute von der sog. Israelkritik im Schulterschluss unterstützt. Was sonst bitte treibt die Massen von "Israelkritikern" zu ihrer Kritik? (Antisemitismus ist ja bäh, Israelkritik wiederum berechtigt - da kann man die Sau raus lassen!) Es ist eine traurige Einsicht, mit der sich bereits Henryk Broder oft beschäftigt hat. Auch das Buch von Tilman Tarach bietet einen guten Einblick in die Materie des Antisemitismus im Gewande der Israel-Kritik.

    Das lohnt echt.

     

    2.)Zu der Entstehung Israels. Natürlich hat der Holocaust die Entstehung des Staates ein Wenig beschleunigt. Leider haben wir in unserer historischen Schuld nur immer die Shoa-Überlebenden im jungen Staat Israel gesehen und die Wichtigkeit dieses Staates aufgrund der Nazi-Zeit betrachtet. Gerne hören wir uns aber auch das Drama über die Vertreibung von 650.000 Arabern an, die zum großen Teil gar nicht vertrieben wurden, sondern nur der Arabischen Legion ein Wenig Platz zum Juden-Ausrotten machen wollten, was dann aber nicht klappte. Von den bis zu 900.000 Juden, die 1948/49 aus den arabischen Ländern um ihr Leben nach Israel rennen mussten und Vermögen, Häuser und Grundbesitz in einer vielfachen Fläche des heutigen Israels zurück ließen, wird NIRGENDS geredet. Passt nicht ins Bild. Dass der "arabische Teil Jerusalems" vor 48/49 ein eher jüdischer war und die Arabische Legion ihn zerstörte und ethnisch säuberte - wen interessiert das schon? Dass die Klagemauer den Juden bis 67 nicht zugänglich war, nach 67 unter dem "Besatzer-Regime" es sowohl eine christliche, als auch eine muslimische Selbstverwaltung für die jeweiligen Teile des Tempelberg gibt - egal.

     

    Du siehst es mir nach, wenn ich nicht auf jede Geschichts klitternde Propaganda-Lüge mit einer detaillierten Ausarbeitung eingehe.

     

    Meine Erfahrung hat gezeigt, dass man zu einem etwas anderen Bild kommt, wenn man sich nicht den ganzen Tag mit der Aufsummierung von vermeintlichem oder reellem Unrecht beschäftigt, sondern sich ein Wenig mit den Hintergründen beschäftigt und auch zu den Ursachen des Unrechts gelangt.

  • A
    aso

    @ Tom:

     

    „...Gebiete...die immer wieder zerstört werden oder abgeschnitten von der Außenwelt oder wo immer wieder Grenzen dicht werden...“:

     

    Immer wieder die alte Leier, daß die armen Palis die unschuldigen Opfer sind...die stehen irgendwie neben sich und sind völlig unschuldige Unbeteiligte gell...

     

    Wenn es also irgendwelche Blockaden gibt, macht Israel das nicht aus Langeweile, ist ja auch mit Kosten und Aufwand verbunden:

     

    Was könnte also Israel dazu veranlassen, irgendwo einen Terrorabwehrzaun (aus Ihrer Sicht heißt das wohl „Blockade“ ) zu installieren?

     

    @ Kata:

    Stand doch extra dabei „Ironie on“:...übersehen...? Argumente von Ihnen? Wo sind sie...?

  • K
    Kata

    @Stefan: Ihr Kommentar zu end the occupation hat mit Sachlichkeit nichts zu tun. Ihre Nazi-Schiene ist gelebte Argumentations- und Niveaulosigkeit.

  • DP
    Daniel Preissler

    @Stefan

     

    Sicherlich ist die Kritik von end.the.occ and Frau Knaul zu pauschal und überzogen - wie übrigens häufig die Kritik an taz-Artikeln auf (von) allen Seiten (z.B. weil einE RedakteurIN ein kleines Detail, das man selber kennt, nicht erwähnt oder ins Zentrum des Berichts gestellt hat - da nehme ich mich selbst auch nicht aus). Man kann aber schon sagen, dass die taz sich immerhin bemüht, gerade in diesem Konflikt VertreterInnen verschiedener Meinungen/Meinungsströmungen etc. zu Wort kommen zu lassen... Ist ja auch ein Wert an sich.

     

    Dein ironischer Beitrag hier versucht allerdings mal wieder Israelkritik untrennbar mit Antisemitismus zu verbinden und - sogar noch abstruser - mit dem jahrhundertealten europäischen Antijudaismus ("über Jahrhunderte...palästinensiches Blut"). Das hat damit doch gar nichts zu tun. Das eine waren die rassistischen europäischen Christen (od. christliche Europäer), das andere Araber im Nahen Osten. Die Legende der jüdischen Weltverschwörung stammt aus Europa und in dieser Zeit gab es das heutige Problem in Nahost doch noch gar nicht, dementsprechend konnte auch niemand sagen, dass Juden (merkst du: in dem Fall Juden, nicht Israelis) am Unglück der Palästinenser verdienen (die ca. 30 000 Juden früher - du hast bestimmt genauere Zahlen) fielen ja auch kaum ins Gewicht - Israel ist mit dem Holocaust entstanden, nicht, weil in den 20ern jemand meinte, da müsste man jetzt tatsächlich hin, und eben jahrhunderte nach dem europäischen Anijudaismus. Die Zuschreibungen, dass Juden Wucherer seien usw., hat nun gar nichts mit dem Nahostkonflikt zu tun, sondern ist schlicht die letzte Konsequenz aus (zumindest westeuropäischen) christlichen Berufsverboten für Juden einerseits (Handwerk) und Christen andererseits (Geldverleih).

    Auch in Guinea (jetzt komme wieder ich mit so einem Detailbeispiel :-) )ist es z.B. so, dass Angehörige des Volkes A, die häufig Händler sind, Angehörige des Volkes B (welches durschnittlich ärmer ist) manchmal als Diebe bezeichnen. Angeh. des Volkes B sagen dafür, das Volk A sei eine Bande von Abzockern. Diese Phänomena kann man zu großen Teilen erklären. Im MA und der frühen Neuzeit kam in Europa dazu noch die päpstlich-katholische Hetze gegen Ungläubige (jüdische, muslimische und auch christliche). Und auch bei Luther findet sich ja so allerhand.

    Im übrigen taugt dieses sich gegenseitig mit Ironie, Sarkasmus und rhetorischn Fragen attakieren nicht viel, um wirklich weiterzukommen.

    Dennoch freundliche Grüße und hier nochmal die mMn widersprüchlichsten Sätze deines Postings. DP

     

    Stefan: "

    Langsam wissen wir auch, dass das jüdische Kapital die Welt regiert und dessen Macht sich allein auf der Unterdrückung und Ermordung der Palästinenser beruht. (...) haben über Jahrhunderte naiv an der Tatsache vorbeigeschaut, dass es jüdische Hände und palästinensisches Blut sein müssen. (...)

    "

  • B
    Beobachter

    Das Einzige was den ganzen "Israelkolonialpolitikverstehernundrechtfertigern" noch einfällt - wenn die Faktenlage überwältigend gegen sie spricht und inzwischen selbst in Washington die Spatzen von Dächern pfeifen was offenkundig ist - ist, die Holocaust- und Antisemitismuskeule herauszuholen.

     

    Mit dieser zunehmend langweiligen und plumpen Polemik wird die Wahrheit langfristig nicht mehr aufzuhalten sein!

  • DG
    Dirk Gober

    Der Kommandeur der jordanischen Arabischen Legion, Major Abdullah el Tell, der nach der ethnischen Säuberung, der die jüdischen Bewohner Ostjerusalems 1948 zum Opfer fielen, Ostjerusalems »Judenreinheit« verkündete:

     

    »Zum ersten mal seit 1000 Jahren verbleibt kein einziger Jude im Jüdischen Viertel. Kein einziges Gebäude verbleibt intakt. Das macht eine Rückkehr der Juden unmöglich.«

     

    Das wäre der antisemitischen taz-Leserschaft natürlich die liebste Alternative. Wieviele Palästinenser, falls legal dort wohnhaft, frei von Repressionen, haben eigentlich das zu befürchten, was Juden im umgekehrten Fall zu befürchten hätten? Verrennt sich Barack Osama da nicht ein wenig in seinen Bemühungen, sich der sialmischen Welt anzubiedern? Oder sind das die Früchte seiner Sozialisation in einem moslemischen Umfeld?

     

    Und wie kommt es, daß unter arabischer Besetzung die heiligen Stätten für Nicht-Moslems gesperrt, unter israelischer Verwaltuzng aber für alle Religionen zugänglich sind?

     

    Wieviele Lebenslügen wollen sich die Judenhasser eigentlich noch leisten, bevor sie aus Scham über sich selbst die Konsequenzen ziehen und ihrem Leben ein Ende bereiten? Aber Schamgefühl ist nicht jedem gegeben...nach Freud ist die Abwesenheit des Schamgefühls eines der Anzeichen für Schwachsinn. Wer kann ihm da widersprechen...

  • T
    TOM

    An Denkschlächter: Es gehört nicht nur zu der Taktik dieser Regierung, sondern ist allgemein dort üblich geworden. Israelische Politik weiß wie die Palästinenser frustriert sind und wie viele reagieren, vor allem auch Jugendliche, wenn man auf bestimmte Knöpfe drückt. Diese werden dann passend auch gedrückt und wenn die Palästinenser darauf anspringen sind sie wieder die bösen und man hat paar Gründe mehr gegen Sie hart vorzugehen.

     

    Eine Entspannungspolitik ist nicht die Absicht Israels und das nicht nur seit heute. Ich schrieb schon einmal das Israel mit den Palästinensern Schach spielt und die Palästinenser dabei die Bauern darstellen. Das soll von mir Ihnen gegenüber nicht beleidigend sein, sondern nur bildlich darstellen wer dort die Fäden in der Hand hält.

     

    Die Palästinenser KÖNNEN GAR NICHT selbsbestimmend mehr sein. Wie denn auch ohne eigenes Land, immer mit Tod und Leid ausgesetzt, ohne die Möglichkeit auf so vieles und angewiesen auf Hilfslieferungen der Welt weil kein kluger Mensch in Gebiete investiert die immer wieder zerstört werden oder abgeschnitten von der Außenwelt oder wo immer wieder Grenzen dicht werden und Waren auf der Strecke verroten. Wenn man ein Volk dermaßen in die Enge treibt, muss man sich doch nicht wundern wenn man weiß das Gewisse Sachen zu Protesten führen und auch noch Radikalere auf den Plan rufen. Genau mit diesem Wissen hantiert Israel gerne und auch oft um am Ende den unschuldigen zu spielen der ja mit Extremisten gar nicht verhandeln könne. Ein perverses Spiel mit dem Leid der Menschen. Provozieren und noch einmal provozieren bis paar Palästinenser ausrasten und diese dann als Aufhänger nutzen. Auch im gaza ähnliches Spiel mit der Blockade. Monate und Jahre blockieren und die Menschen quälen und immer wieder mal einfallen und tolle "gezielte" Aktionen vornehmen, Bagger anfahren lassen und Land plattwalzen, immer wieder mal Medikamente auf die viele Kinder angewiesen sind abweisen und und und....

    Aber wehe wenn man dann durchdreht, schon geht es richtig rund und von Frieden ist wieder ne Weile nichts mehr zu hören

  • L
    Laila

    Zensiert.

  • S
    Stefan

    @ end.the.blablabla

     

    Nur die Tatsache, dass Susanne Knaul nicht täglich einen Artikel über "Besatzung und Völkermord" schreibt und morgens nach dem Aufstehen nicht erstmal "stoppt das Morden - stoppt den Krieg - Hamas-Kampf bis zum Sieg" keift, bedeutet noch lange nicht, dass sie eine Freundin Israels ist. Angekommen???

     

     

    Langsam wissen wir auch, dass das jüdische Kapital die Welt regiert und dessen Macht sich allein auf der Unterdrückung und Ermordung der Palästinenser beruht. Juden können palästinensisches Blut in Gold umwandeln - einfach genial, oder? Alle Alchemisten haben über Jahrhunderte naiv an der Tatsache vorbeigeschaut, dass es jüdische Hände und palästinensisches Blut sein müssen. Mal unter uns: Würdest du nicht auch den einen oder anderen Zeitgenossen (z.B. Holländer - sind ja sowieso die neuen Nazis) in Gold umwandeln, wenn dies ginge?

  • E
    end.the.occupation

    >> Netanjahu lässt sich von den Bauplänen nicht abbringen und verhindert so Gespräche mit den Palästinensern.

     

    Das hätte Susanne Knaul sicher niemals so formuliert. Ausserdem ist es Unsinn.

     

    Die Israelis brauchen keine Gespräche, um die Palästinenser zu vertreiben - dazu haben sie schliesslich die Waffen und die dipl. Protektion - geliefert von den USA und der EU.

     

    Die Palästinenser brauchen die Gespräche ebensowenig - weil die keinerlei Einfluss auf das Geschehen am Boden haben werden.

     

    Die Rechnung ist wahrscheinlich die, dass eigentlich alle Seiten - ausser den Palästinensern - prima mit diesem Status leben können.

     

    Die US-Führung unternimmt nichts - um nicht vom AIPAC finanzierte Niederlagen im Kongress zu erleiden - und bekommt dazu auch keine Ohrfeigen aus Jerusalem verpasst.

     

    Auch den Israelis nutzt es natürlich diplomatisch, wenn sie Biden, Mitchell und Obama nicht öffentlich eine Ohrfeige nach der anderen verpassen müssen - und damit die USA wie auch die EU wie Hampelmänner aussehen lassen.

     

    Die einzigen die bluten müssen, sind die Palästinenser. Da davon dank der üblichen Zensur in den mainstream-Medien nichts nach aussen dringt - in der taz dank des Schweigens von Susanne Knaul - (von evtl. pal. Terroraktionen mal abgesehen, die natürlich sofort auf den ersten Seiten landen) - daher besteht auch hier kein Problem - weder für die USA noch für Israel.

     

    So können die Panzer und die Bagger auf der Westbank weiterrollen. Und beim nächsten Anschlag stehen wir dann wieder fassungslos vor der Frage: "Warum hassen sie uns nur so!?".

  • D
    DenkSchlächter

    Als Jitzchak Rabin seine erfolgversprechenden Initiativen durchführte, war ihm sicherlich klar, daß es bei den Uneinsichtigen und Radikalen beider Seiten zu Provokationen und bis hin zu Morden kommen würde. Opfer, die er nicht wollte, mit denen leider aber auch zu rechnen war.

    Tragisch, vielleicht aber auch nur „folgerichtig“, daß ausgerechnet er, der wirklichen Frieden durch Ausgleich wollte, zu diesen Opfern - der innerisraelischen Haß-Fraktion - zählte. Angesichts der heutigen israelischen Politik würde er sich wohl im Grabe herum drehen.

    Ob- und wenn ja, welche Rolle Netanjahu spielte, ist – wie so Vieles – in seiner Vita nicht aufgeklärt.

    Faktum: es gehört anscheinend zur „Politik“ seiner Regierung, zunächst zu provozieren, wenn entsprechende palästinensische Reaktionen erfolgen, diese zum Anlaß noch stärkerer Repressionen zu nehmen. Ein perfides Spiel, bei dem die völkerrechtswidrige „Siedlungspolitik“ ( ich nenne es in den weit überwiegenden Fällen Landraub ) eine erhebliche Rolle spielt.

    Vielleicht haben die letzten Aktionen der israelischen Regierung den USA – Verantwortlichen endlich einmal verdeutlicht, daß in Nahost schon längere Zeit der Schwanz mit dem Hund wackelt.

    Es ist höchste Zeit, Israel mit wirksamen Sanktionen zu bestrafen.