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Archiv-Artikel

Siebentes Opfer in Sittensen

Der vermutlich einzige Zeuge des Blutbads von Sittensen ist tot: Ein bei der Schießerei im China-Restaurant des niedersächsischen Städtchens schwer verletzter Mann starb in der Nacht zu gestern. Damit wurden insgesamt sieben Menschen getötet. Überlebt habe ein kleines Mädchen, bestätigten die Beamten. Nähere Angaben zu dem etwa zwei Jahre alten Kind wurden aber nicht gemacht. Am Montag hatte die Polizei die Medien gebeten, zum Schutz des Kindes nicht darüber zu berichten. Einige allerdings durchbrachen die vereinbarte Geheimhaltung.

Die Hintergründe der Tat sind nach wie vor unklar. Spekuliert wird über einen Überfall chinesischer Mafiabanden, den Triaden, sowie über Schutzgelderpressung. Es werde weiter akribisch nach Spuren gesucht, sagte ein Polizeisprecher. Die gemeinsame Arbeit mit Spezialisten des Bundeskriminalamtes könne noch Tage dauern. Die sieben Toten sollen mindestens vier verschiedenen Nationalitäten angehören. Unter ihnen ist das Betreiber-Ehepaar des China-Restaurants. Der 36 Jahre alte Mann und seine 32 Jahre alte Frau sind nach Polizeiangaben identifiziert worden.

In der Nacht zum Montag waren in dem Restaurant vier Männer und drei Frauen teilweise gefesselt und anschließend erschossen worden. Neben dem Inhaber-Ehepaar sollen dem Vernehmen nach die asiatischen Angestellten des Restaurants zu den Opfern gehören. DPA