Sieben macht klug : Die Tür ist offen
Das Einlenken der CDU-Spitze in der Schulstrukturfrage überrascht. Grüne Schulpolitiker sollten diese Chance nutzen. Es ist besser für die Kinder, wenn sie nicht schon im zarten Alter von acht, neun Jahren mit der Frage der Gymnasialempfehlung gequält werden.
KOMMENTAR von KAIJA KUTTER
Dies war im Zwei-Säulen-Modell von CDU und SPD anders geplant. Dort gab es weiter die frühe Selektion nach Klasse 4. Die Begründung für diesen „historischen Kompromiss“, etwas anderes wäre bei der konservativen Klientel politisch nicht durchsetzbar, ist jetzt durch Ole von Beust widerlegt. Dieser Schwenk stößt manchem CDUler sauer auf, doch das nimmt „König Ole“ (Bild) offenbar in Kauf.
Eine sechsjährige Grundschule, die durch den früheren Beginn zur siebenjährigen wird, ist ein großer Fortschritt. Ob es fair und gerecht zugeht, wenn die Schüler danach auf Gymnasium und Stadtteilschule verteilt werden, ist eine andere Frage. Auch wird man erst am Ende der Koalitionsverhandlungen wissen, zu welchen Konditionen die Grünen Schulpolitik machen können. Manche im Schulbereich sehnen einen Wechsel an der Behördenspitze so sehr herbei, dass ihnen das fast egal ist. Nach drei Jahren Chaos-Senator Lange und vier Jahren unter Maulkorb-Erlasserin Dinges-Dierig kann es unter Christa Goetsch nur besser werden.