piwik no script img

Archiv-Artikel

Sicher sterben in der Blechschüssel

betr.: „Im tödlichen Winkel“, taz vom 5. 8. 04

Die Konsequenz aus Ihrem Artikel lautet: Runter vom Rad, rein in eine möglichst dicke Blechschüssel. Der lieben Kinder wegen. Auch wenn mehr als doppelt so viele Kinder im Auto ihrer Eltern sterben als auf dem Rad, so sterben sie bestimmt viel, viel sicherer. Die „Mutter mit dem Radanhänger“ als dumm zu bezeichnen, ist schlichtweg eine Frechheit. Es gibt Eltern, die ihren Kindern den Spaß an Bewegung beibringen möchten und deshalb nicht jeden Meter mit dem Auto fahren. Ich hoffe immer noch im Sinne Ihrer Zeitung, dass ich die Ironie im Artikel einfach nicht begriffen habe.

RALPH ERNST, Vater eines Dreijährigen, Darmstadt

Wenn wir die Selbstverständlichkeit mal beiseite lassen, dass es strunzdämliche Fahrradfahrer gibt (so wie es auch strunzdämliche Autofahrer, taz-Autoren usw. gibt), was will uns dieser Kommentar sagen? Fahrradfahrer in der Großstadt sind potenzielle Selbstmörder? Mütter mit Kindern im Fahrradanhänger potenzielle Mörder? Autofahren ist das einzig Vernünftige und Verantwortungsbewusste?

Ein Blick in die Unfallstatistiken zeigt, dass es einen mordsgefährlichen Platz für Kinder gibt – und das ist der Platz im Auto der Eltern …

Mit der Hoffnung auf zukünftig geistreichere Kommentare

MARTIN HENNIG, Hamburg