Sexuelle Dienstleistungen : Wappnen für den WM-Ansturm
Soeben noch jubelte DFB-Chef Gerhard Mayer-Vorfelder, Hamburg sei auf die Fußball-WM vorbereitet. Die Polizei klopft sich schon auf die Schulter, der CDU-Senat sowieso. Die GAL-Abgeordnete Verena Lappe aber bezweifelt dies – zumindest für den Sektor der sexuellen Dienstleistungen. Denn solche Großereignisse führen zu einer gesteigerten Nachfrage – und natürlich zu einem größeren Angebot. „Vielfach werden Frauen Opfer von Zwangsprostitution und Frauenhandel sein“, fürchtet die frauenpolitische Sprecherin, „darüber hinaus besteht bei ungeschütztem Sex die Gefahr der Verbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten wie beispielsweise HIV“.
Die Vorsitzende des Ausschusses für Frauen und Gleichstellung des Deutschen Städtetages, Ulrike Hauffe, vermutet unter Berufung auf das Bundeskriminalamt, dass bis zu 40.000 Prostituierte vor allem aus Osteuropa zu den Austragungsorten kommen könnten, um schnelles Geld zu verdienen. Hamburg, Hauptstadt der Prostitution, dürfte dabei besonders attraktiv sein. Während einige Großstädte bereits Arbeitsgruppen eingerichtet haben, vermag Lappe in Hamburg keine Vorbereitungen seitens der lokalen Behörden zu erkennen. In Form einer Anfrage verlangt sie nun Aufklärung vom Senat.
Der „Ratschlag Prostitution“, ein Zusammenschluss lokaler Betreuungseinrichtungen etwa hat einige Vorschläge ausgearbeitet. So sollte zwischen Hauptbahnhof und ZOB ein aufällig erkennbarer Info-Container den Sexarbeiterinnen als temporäre Beratungsstelle dienen. Hier sollten rechtliche Hinweise in mehreren Sprachen gegeben sowie über Anlaufstellen für den Fall gewaltsamer Übergriffe informiert werden. Und nicht zuletzt solle dort Aids-Prävention betrieben werden. KVA