piwik no script img

Archiv-Artikel

Senat beschließt Aufbau Ost

„Masterplan Elbbrücken“ bildet Rahmen für Neugestaltung der Stadteinfahrt. Zentrale Elemente werden schon seit Jahren ventiliert. Neu: Amsinckstraße soll grünes Band erhalten

VON GERNOT KNÖDLER

Wer in 20 Jahren über die A 1 nach Hamburg hineinfährt, wird ab der Norderelbbrücke das Gefühl haben, mitten in der Stadt zu sein. Der Senat will die östliche Stadteinfahrt neu gestalten und Rothenburgsort mit dem Rest der Stadt verbinden, nicht zuletzt mit den Stadtteilen südlich der Elbe. Gestern stellte Stadtentwicklungssenator Axel Gedaschko einen „Masterplan Elbbrücken“ vor, der den groben Rahmen für die Entwicklung des Areals beiderseits der Brücken vorgibt.

Die Kernelemente des Plans hatte die Stadtentwicklungsbehörde schon 2003 ausgetüftelt. Er sieht eine Grünverbindung zwischen Alster und Elbe vor, neue Stadtviertel auf dem Gelände des Huckepackbahnhofs Rothenburgsort sowie zwischen der Billhorner Brückenstraße und dem Großmarkt und eine Rahmung der Billhorner Brückenstraße mit Häuserfronten. Aus den Hafencity- und Olympia-Planungen hat der Masterplan Hochhäuser auf beiden Elbseiten übernommen – ein monumentales Tor für die Schifffahrt. Für Radfahrer und Fußgänger sollen neue Brücken zur Hafencity geschlagen werden.

Ziel des Masterplans, der mit Bebauungsplänen ausformuliert werden muss, sei es, das Eingangstor zu Hamburg attraktiver zu machen, sagte Gedaschko. Der vom Senat beschlossene Masterplan stelle eine „Leitlinie“ dar. „Was wir nicht wollen ist, dass ein einzelner Projektträger mit einer Idee kommt, die realisiert wird, und aufgrund dieser Idee vergibt man eine städtebauliche Chance“, sagte der Senator.

Der Masterplan wurde von dem Berliner Städtebauer Hildebrandt Machleidt, der Berliner Landschaftsplanerin Undine Giseke und dem Düsseldorfer Verkehrsexperten Martin Stolz entwickelt. Demnach soll sich vom Berliner Tor aus, auf dem Ostufer des Hochwasserbassins am Heidenkampsweg und in einem Bogen über den Billhorner Mühlenweg ein grünes Band zur Elbe erstrecken. Das Band würde das neue Quartier auf dem ehemaligen Huckepackbahnhof nördlich von Rothenburgsort durchschneiden und den neuen Stadtteil mit dem alten verbinden.

Zur Einfassung der Billhorner Brückenstraße stellen sich die Gutachter einheitliche Gebäudehöhen von sechs bis acht Stockwerken vor, die an einzelnen Punkten durch Hochhäuser mit bis zu 40 Metern Höhe akzentuiert werden. Die Hochhäuser an den Elbbrücken würden höher.

Die Veddel soll eine grüne, terrassierte Kante zur Autobahn hin erhalten. Auch die Amsinckstraße soll mit einem grünen Band versehen werden. Das würde den Weg in die Innenstadt weniger trist machen. Das ist psychologisch wichtig für Radfahrer, denen der Plan auch einen Weg an der südlichen Großmarktkante entlang in Aussicht stellt, der vom Großmarkt immer verhindert wurde. Der Elbe-Radweg soll über Entenwerder verlaufen und am Südufer der Hafencity entlang in die Innenstadt führen.

Rothenburgsort würde verdichtet. In welchem Verhältnis Wohnungen und Büros in den neuen Quartieren gebaut werden sollen, ist offen.