: Seeleute besser ausbilden
BREMERHAVEN dpa ■ Nach der Kollision des Frachters „Vicky“ mit dem Wrack der „Tricolor“ im Ärmelkanal hat der Bundesverband der See- und Hafenlotsen eine bessere Ausbildung der Seeleute gefordert. Verbandspräsident Kurt Steuer sagte gestern: „Wir hatten in den vergangenen Jahren in der Schifffahrt eine enorme technologische Entwicklung bei einer gleichzeitigen Abnahme der Qualifikation der Besatzungen.“ Das Interesse der Reeder sei lediglich: „Wo kriege ich den billigsten Seemann her?“ Es dauere sieben bis acht Jahre, bis ein Nautiker so ausgebildet ist, dass er ein Schiff ordnungsgemäß führen könne. Um Unfälle wie den der „Vicky“ auch kurzfristig vermeiden zu können, forderte Steuer, Überseelotsen an Bord bei der Passage besonders verkehrsreicher oder schwieriger Abschnitte wie dem Ärmelkanal oder der Kadetrinne in der Ostsee. „Da es sich dabei um internationale Gewässer handelt, kann wegen der Freiheit der Meere ein Überseelotse nur empfohlen, aber nicht vorgeschrieben werden“, erklärte Steuer.