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Archiv-Artikel

noch eine ehrung Schwelgen für Schmidt

Bundespräsident Johannes Rau (SPD) hat die Lebensleistung des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt (SPD) gewürdigt. „Die Menschen achten und ehren Helmut Schmidt bis heute vor allem dafür, dass sein entschlossenes Handeln, seine Bereitschaft zum Pragmatismus und zum Kompromiss immer und für jeden erkennbar in festen Grundsätzen und Überzeugungen wurzelten, die nicht zur Disposition standen“, schwelgte Bruder Johannes gestern Abend im Berliner Schloss Bellevue bei einem Abendessen zum 85. Geburtstag Schmidts.

Der Hamburger Ehrenbürger, der seinen Ehrentag am 23. Dezember vorigen Jahres in privaten Kreis beging, war am Montag bereits von der Hansestadt mit einem Empfang im Rathaus geehrt worden (taz berichtete).

Schmidts große Leistung habe darin bestanden, „den Grund für wichtige Entwicklungen und Zäsuren zu legen, die sich in den Jahren nach seiner Kanzlerschaft ereignet haben: das Ende des Ost-West-Gegensatzes und der diktatorischen Herrschaft in Mittelost- und Osteuropa, die weitere Einigung Europas und die Überwindung der deutschen Teilung“, sagte Rau.

In seiner Zeit als Bundeskanzler von 1974 bis 1982 war der SPD-Politiker sowohl bei der Aufrüstung der Nato mit Atomwaffen wie bei der wirtschaftspolitischen Vereinigung Westeuropas führend tätig. Von „Schmidt Schnauze“ wandelte der ehemalige Hamburger Innensenator sich zum „Grövaz“, wie ihn dereinst der Spiegel taufte: Größter Volkswirt aller Zeiten. taz