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Archiv-Artikel

Schwarz-grüne Studiengebühren Nur eine kleine Entlastung

Bei den Studiengebühren kommt Schwarz-Grün den Betroffenen ein wenig entgegen. Erst nachträglich werden sie zur Kasse gebeten, und das auch erst ab einem Jahresverdienst von 30.000 Euro. Ob das aber tatsächlich eine Verbesserung bedeutet, hängt von bislang unbekannten Details ab.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

Ist hier das Nettoeinkommen eines Singles gemeint, wäre die Grenze recht großzügig. Ist hier das Einkommen einer vierköpfigen Familie gemeint, käme diese dem bisherigen Studiendarlehen nahe, bei dem die Rückzahlung ab 28.920 Euro Jahresnetto fällig war. Schon dieses Modell aber wurde von Studierenden kaum angenommen. Künftig würde es dennoch für alle gelten.

Auch die Übernahme der Zinsen durch die Stadt bedeutet zunächst eine Milderung, die Absenkung um 125 Euro, also ein Viertel, könnte schlicht durch den angekündigten Wegfall von Härtefällen kompensiert werden. Hier ist ein kritischer Punkt. Die Politik muss aufpassen, dass auch die gesenkte Gebühr niemanden vom Studium abhält.

Letztlich haben die Hochschulen sich durchgesetzt, denn sie haben jetzt verlässliche Einnahmen. Nun sollten diese auch wirklich für bessere Lernbedingungen eingesetzt werden und nicht mehr für Luxuswünsche der Professoren.

Für die vollständige Abschaffung der Gebühren gab es keinen finanziellen Spielraum. Dennoch darf dies nicht die letzte Wohltat im Bildungsbereich sein. Bessere Betreuung und kleinere Klassen für die Jüngeren sind mindestens ebenso wichtig.