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Archiv-Artikel

Schwarz-grüne Studiengebühren Der Kompromiss als Modell

Manche bei den Grünen sind vom Koalitionskompromiss bei den Studiengebühren ganz angetan. Sie sollen erst dann fällig werden, wenn sich die Erwartungen auf ein höheres Einkommen durch ein Studium erfüllen. Zudem machten Gebühren die Studierenden selbstbewusster im Auftreten gegenüber den Professoren und steigerten damit auch die Qualität in der Lehre.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

Das Modell soll also die Vorteile von Studiengebühren bündeln und die Nachteile, vor allem die soziale Auslese, vermeiden. Das Problem ist, dass dies den Staat etwas kostet. Er muss nicht nur die Zinsen für bis zu 60.000 Studierende zahlen, sondern auch die Grenze für die Rückzahlung so hoch ansetzen, dass keine unzumutbare Belastung eintritt.

30.000 Euro Jahresbrutto sind für einen Single vielleicht viel Geld, für Menschen, die gerade eine Familie gründen – und das tun sie meistens nach dem Studium – aber schon weniger.

Wenn die Grünen hier glaubwürdig sein wollen, muss das Modell wirklich sozial sein. Nur könnte dies für die Stadt so teuer werden, dass es bald günstiger wäre, den Hochschulen das Geld einfach so zu geben.

Aber hier geht es nicht nur um praktische Lösungen, sondern auch darum, dass Koalitionspartner das Gesicht wahren und gut dastehen. Eine Exmatrikulation von 80 Kunststudierenden würde dazu nicht passen.