Schülerüberwachung : Filmt euren Direktor!
Die Überwachung des Schulgebäudes durch Kameras, die Bilder in das Büro des jeweiligen Hausmeisters liefern, ist ein pädagogisches Armutszeugnis. Das erzeugt in Schulen, die diese Überwachung anwenden, ein Klima wie im Gefängnis. Zudem wird die Schule als sozialer Raum, innerhalb dessen sich Menschen miteinander entwickeln sollen, total abgewertet.
KOMMENTARVON ELMAR KOK
Dort, wo nur noch Überwachung vor Zerstörung schützt, wird dokumentiert, dass die soziale Kontrolle der Schüler und Lehrer untereinander außer Kraft gesetzt ist. Schüler haben auch schon vor Einführung der Kameratechnik ihre Wut und ihren Frust durch Kritzeleien und Sachbeschädigung an der Schule ausgelassen. Allerdings stellte sich meist früher oder später heraus, wer der Schuldige war. Dadurch gab es für Eltern und Lehrer Möglichkeiten zum Einschreiten. Wenn ein Hausmeister vor der Flimmerkiste sitzt, sind diese Möglichkeiten nicht gegeben. Zudem stellt sich auch an Schulen die allgemein gültige Überwachungsfrage: Müssen sich alle überwachen lassen, weil einige sich sonst nicht benehmen können? Schulleiter, die so etwas an ihrer Schule planen, sollten von ihren Schülern auf dem Schulgelände ebenfalls gefilmt werden, damit ihnen deutlich gemacht wird, wie persönlichkeitsverletzend eine beständige Überwachung ist. Das wäre dann auch eine pädagogische Maßnahme, die entsprechende Wirkung zeigen könnte!