Schöna ohne NPD-Bürgermeister

DRESDEN taz ■ Nach der Absage des NPD-Wunschkandidaten Michael Jacobi ist am Sonntag im sächsischen Reinhardtsdorf-Schöna ein parteiloser Bürgermeister gewählt worden. Der Gastwirt Olaf Ehrlich erhielt 67,3 Prozent der Stimmen. Der Erholungsort in der Sächsischen Schweiz war nach den Kommunal- und Landtagswahlen des Jahres 2004 ins Blickfeld geraten, weil die NPD hier Ergebnisse bis zu 26 Prozent einfuhr. Nach Aussagen von Einwohnern war dies aber vor allem ein Votum für den Installateurmeister Jacobi, der von den freien Wählern zur NPD gewechselt war. Bei der Bürgermeisterwahl rechnete sich die NPD deshalb Chancen aus, erstmals in einer deutschen Gemeinde den Bürgermeister zu stellen. Jacobi aber gab dem Drängen der Partei nicht nach und verzichtete auf eine Kandidatur, angeblich, „um das Image des Ortes nicht zu schädigen“.