: Schön für den Herrn Böhrnsen
Betr.: „Die Überzähligen“, taz nord vom 25. 2.
Na, schön für den Herrn Böhrnsen als Pressesprecher der Hamburger Agentur für Arbeit, dass er die Sache so positiv sehen kann. Er ist ja auch nicht betroffen. Für manch anderen spricht da wohl allerdings Zynismus aus diesem Statement. Ich sehe, wenn ich in meinem Bewerbungsordner mit über 400 Absagen schaue, zum Beispiel komischerweise nicht gerade jede Bewerbung als „Türöffner“. Die Masse der Bewerbungen in diesem Fall ist übrigens nicht, wie Herr Böhrnsen annimmt, die Ausnahme. Vor etwas längerer Zeit inserierte ebenfalls ein Hamburger Museum. Hier ging es um eine Teilzeitstelle im Angestelltenverhältnisse, die zum einen Führungen beinhalten sollte, zum anderen aber auch halbwegs einen Garderobenfrau-Job. In der Absage entschuldigte man sich dann später, dass die Bearbeitung der Unterlagen leider etwas Zeit in Anspruch genommen habe, da um die 800 Bewerbungen eingegangen waren. Ähnlich war die Absage eines Leihauses formuliert, hier waren es an die 900 Bewerbungen. Es ist überhaupt keine Seltenheit, dass Firmen die Anzahl der ihnen zugesandten Unterlagen angeben. Ich habe Dutzende solcher Anschreiben bekommen.
ASTRID SCHIMMEL, Hamburg