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Schlachte und Weserpromenade nix für Rollis -betr.: Baustelle zw. Teerhofbrücke und Martinianleger

Betr.: Baustelle zw. Teerhofbrücke und Martinianleger

Sehr geehrte Frau Lemke-Schulte! Mein täglicher Weg zur Arbeit führt mich fahrradfahrenderweise auf der Weserpromenade entlang. Seit einiger Zeit befindet sich eine Baustelle zwischen Höhe der Teerhofbrücke und dem Martinianleger – für FahrradfahrerInnen etwas lästig, aber die Treppe neben der Teerhofbrücke hat ja glücklicherweise eine Fahrradrinne als Verbindung zur Weserpromenade. So schiebe ich mein Rad kurzerhand hinunter bzw. herauf. Notfalls könnte ich es auch tragen – ganz ohne fremde Hilfe. Haben sich doch Fahrradrinnen oder -rampen bei Bauplanern seit geraumer Zeit durchgesetzt – immerhin! Ja, und selbstverständlich, gleich neben der Treppe zur Promenade, der behindertengerechte Aufzug zur Teerhofbrücke.

Nur der Herr im Rollstuhl, den ich neulich direkt vor der Baustellenabsperrung unterhalb der Teerhofbrücke auf der Weserpromenade sah, hatte Pech. Der mußte nämlich wieder umkehren. (...) Ganz zurück also bis zur nächsten Auffahrt Hinter der Mauer – dabei kam er dort doch gerade her.

Nicht nur, daß es keine behindertengerechte Möglichkeit gibt, vor der Absperrung zur Schlachte hochzugelangen, nein, es wird nicht einmal für nötig gehalten, ein Hinweisschild anzubringen, das diesen Umstand rechtzeitig ankündigt. Ein kleines Schild, frühzeitig aufgestellt, hätte verhindern können, diesem Rollstuhlfahrer (und anderen) wieder einmal deutlich vor Augen zu führen, daß behindertengerechtes Planen und Bauen häufig nur dann angesagt ist, wenn es öffentlichkeitswirksam ausgenutzt werden kann.(...)

Katrin Radtke

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