Sanssouci: Vorschlag
■ „Jazz across the border“
Aki Takase Foto: Veranstalter
Der zweite Tag bei „Jazz across the border“ beginnt sparsam perkussiv mit Carlo Rizzo, der sein Instrument in eine Handtasche stecken kann. Als Tambourin-Mann zählt er zur Klasse jener instrumentalen Zauberer, die eine häutig-griffige Schellentrommel zur Pauke machen können. Sein „polytonales Tambourin“ jedenfalls kann schnarren und klappern, und wenn man genauer hinhört, sogar gedämpft Musikalisches hervortönen. Verstärkt wird dieser Part durch Michael Riesslers Blasphallus.
Aki Takase, die japanische Tastenvirtuosin mit Berliner Wahlheimat, stellte im März schon mal im damals ausverkauften Jazzclub A-Trane ihr Sextett vor, das sie hörbar mit dem ihr eigenen Humor und musikalischen Witz angesteckt hatte. Jazztradition in High Speed mit Kollektivtiming könnte man nennen, was die sechs Musiker da in Sachen Bewahrung und Erneuerung vorführen. Neben Axel Dörner, Trompete, Dan Gottshall, Posaune, und Horst Nonnenmacher, Baß, werden Walter Gauchel, inoffizieller Lokalmatador des Tenorsaxophons, und Tony Bianco, der auffällige Schlagwerker-Neuzugang aus New York, mit der Pianistin zusammen tröten und im interkulturellen Groove swingen, was selbst komponiert oder bereits einst von Ellington und Monk gefedert wurde.
Als dritter Act des Abends wird Famoudou Konat sein Hamana-Diara-Ensemble auf die Dachterrassen-Bühne zum Trommel-Tanz nach guineanischer Art hieven. Konat, der seit einigen Jahren regelmäßig zum musikethnologischen Vortrommeln auch Berlin besucht, entstammt der Malinke Hamana aus dem östlichen Savannengebiet Guineas, wo er einst als Dorftrommler begann. Eben dort sollen auch die Wurzeln des Jazz verbuddelt liegen, welch glücklicher Zufall. Christian Broecking
„Jazz across the border“: ab 18 Uhr, Haus der Kulturen der Welt.
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