Sanssouci: Vorschlag
■ Gang Starr + Jazz im Huxley's
Möglich ist alles, besonders im Bereich des HipHop, wo alle paar Monate eine neue Umwälzung passiert, wo die Musik immer wieder aufs Neue definiert werden muß und wo momentan gerade wieder die Old School das frischeste vom Up-to-datesten ist. Gang Starrs Guru sorgt zwar mit seiner experimentellen Fusion von HipHop und Jazz „Jazzamatazz“ nicht für einen ganz großen Paukenschlag, aber zumindest für eine Auffächerung des Genres, für eine weitere Auflösung der Only-Beat-And-Rhyme- Strukturen. Guru fordert für HipHop eine längere musikalische Geschichte als die üblichen dreizehn, vierzehn Jahre seit Grandmaster Flash und der Sugar Hill Gang ein, nebenher arbeitet er noch seine ganz persönlichen roots auf.
Schon vor zwei Jahren galten Gang Starr als die Erfinder des Jazz-Hops, hatten sie doch mit ihrer zweiten LP „Step Into The Arena“ und dem Song „Jazz Thing“ für Spike Lee's Nostalgie- Schinken „Mo Better Blues“ (den sie zusammen mit Branford Marsalis bastelten) den Grundstein für einen Trend gelegt, der für einige tolle Jazz-hop-shots taugte, dann aber schnell von der Musikindustrie ausgebeutet wurde (und in diesen Tagen schon die Unterlegmusik für Schweppes-Werbefilmchen ist).
Live wird es Trompete, Vibraphon und Guru als Rapper geben, allerdings auch wieder unterstützt von einem DJ und der einen oder anderen Gastsängerin. Das Gang Starr Quartett an allen Fronten, auf Rockfestivals, heute im Huxleys, morgen im Rahmen von „Jazz in July“, und wenn Guru nächstes Jahr in Moers auftritt, braucht das auch niemanden zu wundern: HipHop für die ältere Generation und Jazz für die Kids, Guru macht's möglich. Gerrit Bartels
Gang Starr Quartett, 22 Uhr, Huxley's Neue Welt.
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