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Archiv-Artikel

Sanierungsfall Christdemokratie

Betr.: „Unsichere Unionisten“/„Das Leiden am Leinpfad“, taz hamburg v. 12. 1. und weitere Berichte zur Hamburger CDU

Die Hamburger CDU bleibt eine schrecklich nette Familie. Das Kernproblem geht aber viel tiefer, als es die Personalquerelen erscheinen lassen. Die Partei hat ein grundsätzliches Problem mit der Demokratie. Das zeigen die vielen Beispiele der Verdrehung von Plebisziten bis hin zur jüngsten Weigerung, ein Gesetz zu erlassen, das den Bürgern Akteneinsicht bei den Verwaltungsbehörden gestattet. In diesem Zustand sind die Christdemokraten ein politischer Sanierungsfall, der besser nichts auf den Senatsbänken zu suchen hätte! Rasmus Ph. Helt

Der Hamburger CDU-Landesverband hat sich seit dem Rücktritt ihres Ex-Landeschefs Jürgen Echternach nicht zu einer Parteiorganisation gewandelt, in der innerparteiliche Demokratie praktiziert wird. Im Gegenteil: Wie ein Geheimbund werden Landeslisten hinter verschlossenen Türen in Klüngel-Kreisen ausgehandelt und den Delegierten zum Abnicken vorgelegt. Wo Mehrheiten fehlen und unliebsame Gegenkandidaten abserviert werden müssen, greift man in der Hamburger CDU zu Parteimasseneintritten, die oftmals den Charakter von vorläufigen Patenschaften haben. Wenn Dirk Fischer nicht mehr Landeschef ist, dann gibt es Hoffnung auf mehr Demokratie in der Hamburger CDU.Albert Alten, Wernigerode