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Archiv-Artikel

Saniert ohne „Grausamkeiten“

betr.: „Gesellschaft mit beschränktem Horizont“, taz vom 12. 5. 04

Dass Ihr Autor Lennart Laberenz seine ideologischen Vorbehalte gegenüber Privatuniversitäten abarbeiten darf, mag man noch durchgehen lassen. Nicht aber, dass sein Beitrag in Bezug auf die Universität Witten/Herdecke in allen Punkten falsch ist.

Fakt ist, dass die Universität Witten/Herdecke lediglich 14 Prozent ihres Haushaltes vom Land NRW erhält und nicht 30 Prozent, wie Laberenz behauptet. Derzeit sind das ca. 4,2 Millionen Euro pro Jahr. Bis 2006 wird dieser Anteil auf 3,5 Millionen sinken, was dann nicht einmal 13 Prozent des Haushaltes entsprechen wird. Die Universität gleicht diesen Rückgang aus, indem sie neue Fortbildungsangebote entwickelt und die Einkünfte aus Spenden erhöht. Mit 9,5 Millionen Euro erreichten die Erlöse aus Fundraising-Aktivitäten im vergangenen Geschäftsjahr Rekordniveau.

Die Universität Witten/Herdecke ist keine Anthroposophenuniversität, sondern einem pluralistischen Weltbild verpflichtet. Der Anteil von Anthroposophen, die an der UWH lehren, ist weder größer noch kleiner als an jeder anderen Hochschule. Die Universität Witten/Herdecke ist auch nicht „(fast) pleite“: Wir werden nach einigen Turbulenzen in den Vorjahren in diesem Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Der Sanierungskurs, den die Universität seit zwei Jahren eingeschlagen hat, greift – auch ohne betriebsbedingte Kündigungen und sonstige „Grausamkeiten.“ OLAF KALTENBORNSprecher Private Universität Witten/Herdecke

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