SÜDAFRIKA : Aids verlangsamt Bevölkerungswachstum
JOHANNESBURG | Die Aids-Epidemie führt in Südafrika einer Studie zufolge zu einem deutlich langsameren Bevölkerungswachstum. Ohne die Krankheit hätte das Land 4,4 Millionen mehr Einwohner, heißt es in einem Bericht des South African Institute of Race Relations (SAIRR). „31 Prozent aller Todesfälle im letzten Jahr sind Aidstote“, sagte Thuthukani Ndebele vom SAIRR. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat Südafrika derzeit knapp 51 Millionen Einwohner. Ndebele errechnete zudem, dass in drei Jahren doppelt so viele Aidskranke und HIV-Infizierte in Südafrika leben werden wie im Jahr 2000. Das wären rund sechs Millionen Menschen. Dass HIV-positive Menschen länger leben, liegt laut der Aids-Aktivistengruppe Treatment Action Campaign daran, dass immer mehr Menschen Zugang zu lebensverlängernden Medikamenten haben. Dennoch werde es im Jahr 2025 voraussichtlich 121 Prozent mehr Aidstote geben als im Jahr 2000, sagte Ndebele. Grund dafür sei, dass die Zahl der Neuinfektionen nicht zurückgeht. In Südafrika sind 30,2 Prozent der 24- bis 39-jährigen HIV-positiv. Etwa ein Drittel der Infizierten wird mit Arzneimitteln versorgt. (epd)