■ SURFBRETT: Holocaust? Nicht in deutsch!
Auch wenn die Berichterstattung in der Presse zur Zeit einen anderen Eindruck erwecken könnte: Es tummeln sich keineswegs nur Neonazis, Revisionisten und andere Rechtsradikale im Internet. Vielmehr verbreiten viele Web-Adressen engagierte, wahrheitsgemäße Information, keine Lügengeschichten. Eine exzellente Übersicht zu diesem Thema gibt allein schon das Verzeichnis „Yahoo!“ (http:// www.yahoo.com/Social_Science/History/ 20th_Century/Holocaust/).
Die ungefähr zwanzig, dort aufgeführten Adressen führen mit einem Mouseklick weiter zu einer Fülle von Dokumenten und Zeugnissen. Es gibt davon mehr als genug, um den paar ewig Unbelehrbaren das Maul zu stopfen. Internet-Aktivisten wie die Betreiber von Nizkor (http:// www.almanac.bc.ca/) sehen es sogar ausdrücklich als ihre Aufgabe an, Nazi-Lügen im Netz zu widerlegen – wohl die wichtigste Seite zu diesem Thema.
Wer trotzdem eine noch unbekannte Nazi-Adresse im Internet entdeckt, kann sie beim Simon-Wiesenthal-Zentrum für die schwarze Liste der „CyberWatch Action“ anmelden. (http://www.wiesenthal .com/). Außerdem gibt es dort Informationen über Wiesenthals Museum. Ohnehin gehört es für Gedenkstätten inzwischen zum guten Ton, eine Homepage im WWW zu haben. Das Washingtoner United States Holocaust Memorial Museum (http:// www.ushmm.org/) und das Miami Beach Holocaust Memorial (http:// www.netrunner.net/~holome) haben eine, aber auch das Amsterdamer Anne- Frank-Haus (http://www.channels.nl/an nefran.html) und die israelische Gedenkstatte Yad Vashem (http://www.yvs.shani .net/).
Genauso kämpferisch wie Nizkor agiert die Cybrary of the Holocaust (http://www.writething.com/cybrary/), die einen riesigen Vorrat an Aufsätzen, Informationen, Terminen und eine gut geführte Liste mit URLs beherbergt. Die amerikanische Elite-Uni Yale bietet Video- und Audio-Files von Gesprächen mit Holocaust-Überlebenden aus ihrer Bücherei zum Herunterladen auf die eigene Festplatte an (http://www.library .yale.edu/testimonies/homepage.html). Vor kurzem ist Art Spiegelmanns Comic „Maus“ von der New Yorker Multimedia- Firma Voyager ins Netz eingespielt worden (http://www.voyager.com/CD/ph/ p.maus.html), dazu auch Audio-Clips von den Gesprächen, die Spiegelmann mit seinem Vater geführt hat, der in Auschwitz interniert war. Nur eines fällt auf: Eine deutsche Homepage zu diesen Thema habe ich nicht gefunden ... TB
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