STREIT UM FINNISCHEN ATOMMEILER : Siemens fordert Milliarden von Auftraggeber
HELSINKI | Siemens verschärft die Gangart im Streit um Verzögerungen beim Bau eines finnischen Atomreaktors. Der Münchener Technologiekonzern und sein französischer Konsortiumspartner Areva erhöhten ihre Forderungen gegen den Auftraggeber Teollisuuden Voima (TVO) drastisch um 1,9 auf 3,5 Milliarden Euro, teilte TVO mit.
Davor bereits hatte der finnische Energieversorger seinerseits die Ansprüche gegen die beiden Unternehmen um 0,5 auf 2,3 Milliarden Euro angehoben. Die Konfliktparteien geben sich gegenseitig die Schuld für die Verspätungen und Extrakosten bei dem Projekt.
Es geht um die Errichtung von Finnlands fünftem und größtem Atomreaktor. Der Meiler Olkiluoto 3 an der Ostseeküste sollte nach ursprünglicher Planung 2009 fertiggestellt werden. Doch mittlerweile ist die Inbetriebnahme frühestens für 2018 zu erwarten, wie Siemens und Areva im September angekündigt hatten. Die Franzosen haben in dem Konsortium die Federführung und kümmern sich um die Nukleartechnologie, während Siemens Komponenten wie Turbinen und Generatoren liefert. (rtr)